AB’SABER (1988) entwickelt in einer ausführlichen Arbeit über die Herkunft des Pantanal von Mato Grosso die Idee, dass die heutige Tiefebene in der Vergangenheit einmal ein weiter Gewölbeschirm gewesen sei, der den sedimentären Becken der Gruppe “Bauru“ (in Paraná) und “Parecis“ als Lieferant von Gesteinstrümmern diente. Er existierte bis in die Kreidezeit und verhielt sich später, während der nach-kreidezeitlichen Anhebung der gesamten Region wie ein geleertes Becken von immenser regionaler Ausdehnung, welches durch bedeutende innere Umstürze ausgeweidet wurde.
Heute wird das Pantanal von Mato Grosso von einer Anhäufung weiter Ebenen bestimmt, mit Erhebungen, die unter 200 Metern liegen. Seine vergangene, gegenwärtige und zukünftige Evolution hängt vom Zustand jener Höhenzüge ab, von denen es umgeben ist, denn die sind für seine Wasserquellen und seine Nährstoffe verantwortlich (Godói Filho, 1986).
Dieser Autor präsentiert einige geologische Charakteristika der Formationen, die in jener Anhäufung von Flächen zu finden sind und in jenen seiner bestimmenden Umgebung: dem Complexo Rio Apa, Complexo Xingu, Grupo Rio Branco, Suite Intrusiva Guapé, Grupo Cuiabá, Grupo Corumbá, Grupo Jacadigo, Grupo Alto Paraguai, Grupo Amoguijá, Suite Intrusiva Alumiador, Suite Intrusiva Rio Alegre und Grupo Aguapeí (Pré-Kambrium); Formationen des sedimentären Paraná-Beckens, Basalt von Tapirapuã, Formation Jauru und Intrusivas Ácidas (Paelozon und Mesozon); Formation Xaraiés und Formation Pantanal (Ceonozon).
Im Lauf der geomorphologischen Kartographie, durchgeführt vom Projekt RADAMBRASIL (Franco & Pinheiro, 1982) hat man in dieser Region neun geomorphologische Einheiten identifiziert, unter denen sich eine bestimmte “Planícies e Pantanais Matogrossenses“ genannte Einheit abhebt, und die von den Autoren als ein “enormes, gegen Westen gerichtetes Amphitheater“ beschrieben wird. Diese Einheit wurde unterteilt in acht Pantanals, individuell charakterisiert durch ihre morphogenen Eigenschaften (relative Höhenlage, Lithologie und Pedologie) sowie ihre botanischen Charakteristika: Das Pantanal von Corixo Grande-Jauru-Paraguai, von Cuiabá-Bento Gomes-Paraguaizinho, von Itiquira-São Lourenço – Cuiabá, von Taquari, von Negro, von Miranda-Aquidauana, von Jacadigo-Nabileque, und von Paiaguás.
Die gesamte Diskussion hinsichtlich der irreführenden Bezeichnung Pantanal (weil es sich nicht um ein Areal mit den Eigenschaften eines Sumpfes handelt), sowie die verschiedenen Vorschläge für die Unterteilungen der Region wurde ausführlich von Da SILVA (1990) dargestellt. Der bedeutendste Faktor ist der, dass die einzelnen Unterteilungen jenes Gebiets genannt Pantanal, obwohl einer gemeinsamen jährlichen Überschwemmung unterworfen, sich trotzdem durch ihre unterschiedliche sedimentäre Beschaffenheit voneinander unterscheiden.