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Biologe entdeckt gelben Papagei im Pantanal

Veröffentlicht am 11. Februar 2023 - 09:01h unter Pantanal News

Eine der vielen Attraktionen des Pantanals ist seine reichhaltige Vogelwelt. Über 650 Arten haben die Wissenschaftler bereits registriert. Jetzt kommt noch eine Besonderheit hinzu. Im Pantanal-Munizip Miranda hat ein Biologe einen gelben Rotbugamazone entdeckt. Deren Gefieder ist eigentlich grün. Eine genetische Mutation hat aber dazu geführt, dass der Papagei gelb statt grün ist.

Das ist eine absolute Seltenheit, betont Spezialist Hein Van Grouw. In der Region sind laut ihm in den vergangenen 25 Jahren lediglich zwei Rotbugamazonen mit dem Brown-Syndrom gesichtet worden, wie die Mutation heißt, die zu dem gelben Gefieder führt.

Entdeckt hat den gelben Papagei der Biologe und Journalist Fábio Pschoal. Seit 15 Jahren besucht er das Pantanal regelmäßg. 2018 hat er den gelben Vogel zum ersten Mal gesehen. Seit vergangenem Jahr beobachtet er ihn jedoch regelmäßig, etwa bei Streifzügen gemeinsam mit seinem Partner oder Partnerin. Rotbugamazonen sind monogam und das gelbe Gefieder scheint bei der Partnersuche nicht gestört zu haben. Ob der Gelbling weiblich oder männlich ist, läßt sich am Gefieder nicht ablesen, wie Paschoal ausführt. Er vermutet aber dass die beiden wohl in der Nähe der Pousada Caiman ein Nest haben müssen.

Noch gelten die bis zu 37 Zentimeter groß werdenden Rotbugamazonen (Amazona aestiva) als wenig gefährdet. Forscher befürchten aber, dass sich das schnell ändern kann. Glaucia Seixas, Gründerin des Projektes Papagaio-Verdadeiro, verweist auf den illegalen Handel von Wildtieren und Rodungen. Beides bedroht auch die Bestände der Papageien.

Die Rotbugamazonen werden im Pantanal über das Projeto Papagaio-Verdadeiro seit 1997 monitoriert. In der Natur gesammelte Daten zeigen aber, dass die Zahl der Jungvögel in den vergangenen Jahren abgenommen hat. Das Projekt setzt deshalb auf Aufklärung, um gegen den illegalen Tierhandel vorzugehen. Gleichzeitig werden seit vier Jahren in Schutzgebieten und bei Partnerfazendas künstliche Nester aufgehängt. Ein Problem ist nämlich auch das Fehlen von Baumhöhlen. Finanziert werden die Nester von Privatpersonen und Firmen, die die künstlichen Höhlen samt Papageienpaar mit einer Spende adoptieren.