Jaguar, Fische und Kaimane sind wichtige Tierarten des Pantanals. Das größte Feuchtgebiet der Welt ist aber auch Heimat von Primaten. Erstmals haben Wissenschaftler nun eine Liste mit allen im Pantanal vorkommenden Affenarten erstellt. Entdeckt haben sie dabei auch eine möglicherweise neue Affenart.
Insgesamt acht Affenarten leben im Flussbecken Alto Paraguai, zu dem das Pantanal gehört. Nachgewiesen haben Forscher und Biologen unter anderem das Vorkommen von Schwarzbüschelaffe (Callithrix penicillata), Schwarzschwanz-Seidenäffchen (Mico melanurus), Azara-Nachtaffe (Aotus azarae), Schwarzer Brüllaffe (Alouatta caraya) und vom Weißbeschichteter Titi (Plecturocebus pallescens).
Bei letzterem sind sie sich allerdings nicht sicher, ob es sich nicht um eine neue Art handeln könnte, weil die Exemplare des Pantanals andere Charakteristiken aufweisen. Erste Studien deuten bereits daraufhin, dass dies der Fall ist.
So ist die Färbung des Fells des im Pantanal nachgewiesenen Titi-Affen anders, als die seiner Artgenossen. Er weist vielmehr Merkmale sowohl des zu den Springaffen gehördenden Plecturocebus pallescens als auch des im östlichen Bolivien vorkommenden Weißohr-Springaffen (Plecturocebus donacophilus) auf. Aufschluss sollen jetzt genetische Analysen geben.
Auch so seltene Primaten wie der Azara-Kapuzineraffen (Sapajus cay), Schwarzgesicht-Klammeraffe (Ateles chamek) und Mittermeier-Nacktgesichtsaki (Pithecia mittermeieri) tummeln sich in den bewaldeten Flächen des Feuchtgebietes. Alle drei gelten als vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste.