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Projekt nutzt Fotos von Öko-Touristen zur Jaguarerforschung

Veröffentlicht am 5. Juli 2019 - 19:39h unter Pantanal News

Im Pantanal werden die Jaguare nicht nur von Biologen erforscht. Auch Touristen helfen bei den Studien über die Bestände der größten Wildkatze Amerikas. Ihre Fotos und Videos werden von Spezialisten ausgewertet. Wird dabei ein bisher unbekannter Jaguar identifiziert, dürfen die Touristen zur Belohnung dem Tier einen Namen geben.

Der Onça (Jaguar) – Foto: amskad/Fotolia.com

Das Projekt mit der Bürgerbeteiligung wurde 2013 von der Zoologin Abigail Martin ins Leben gerufen. “Jaguar ID Projekt“ (JIP) hat die 28-jährige Amerikanerin das Projekt genannt, das vor allem in der Region um Porto Jofre im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso aktiv ist.

Seit einigen Jahren werden im Pantanal die Onças, wie die Jaguare in Brasilien genannt werden, vor allem mit der Hilfe von selbstauslösenden Kameras fotografiert und gefilmt. Allein über das Projekt Onçafari sind bei Miranda im Bundesstaat Mato Grosso do Sul schon über einhundert dieser Kameras an den verschiedensten Stellen installiert worden.

Nach einer 2018 veröffentlichten Studie eines mexikanischen Forschers ist das Pantanal von Mato Grosso Lebensraum von mindestens 762 Jaguaren. Für seine Arbeit hat der Wissenschaftler die Daten von 117 Studien ausgewertet, die zwischen 2002 und 2014 mit Hilfe von selbstauslösenden Kameras den Bestand der Onças erforscht haben.

Die hohe Konzentration der Wildkatzen zieht jährlich tausende Touristen ins Pantanal, die ihre Erlebnisse in Fotos und Videos festhalten. Abgelichtet werden dabei auch Onças. Für das “Jaguar ID Projekt“ lag es da nahe, Touristen und Bewohner des Pantanals in die Forschungsarbeit einzubeziehen.

Jeder Onça hat eine charakteristische Fellzeichnung, anhand welcher die Tiere identifiziert werden können. Wird von den JID-Experten unter den eingeschickten Bildern ein neues Exemplar entdeckt, erhalten die Fotografen das Recht der Namensgebung. Mick Jaguar ist einer der Onças, der so identifiziert wurde und auf diese Weise zu seinem Namen gekommen ist.

Die Idee der Zoologin ist aufgegangen. Insgesamt konnten in Porto Jofre mit Hilfe der Öko-Touristen und Forscher bereits 145 verschiedene Jaguare registriert werden.