Wissenschaftler verschiedener Einrichtungen beschäftigen sich derzeit mit der Frage, wie die Pflanzenwelt die Fischwelt des Pantanals beeinflusst und umgekehrt.
Fische spielen für das Pantanal eine Schlüsselrolle, sagen die Forscher. Sie sind Nahrung für Vögel und andere Tiere und helfen bei der Verbreitung von Pflanzen.
Ein Beispiel sind die Abobreiras, Bäume, die in Überschwemmungsbereichen des Pantanals wachsen. Sie stellen die wichtigste Nahrungsquelle für den Fisch Pacu. Laut dem Biologen Nilo Leal Sander war es der Pacu-Fisch, der im Pantanal des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso für die Verbreitung der Abobreiras gesorgt hat.
Weit verbreitet sind im Pantanal ebenso die Aguapés, Wasserhyazinthen. Sie spielen wiederum für einige Fischarten eine wichtige Rolle als Nahrungsquelle sowie Lebens- und Brutraum.
Die Wasserhyazinthen lösen sich durch Wind, Wasserdruck und ebenso durch von den Booten verursachten Wellen. Einmal gelöst können sie mehrere Kilometer treiben, bis sie auf eine Blockade stoßen und sich wieder verwurzeln. Mit ihnen ziehen vor allem kleinere Fischarten.
Die Wasserhyazinthen können dabei in einen isolierten Bereich geraten, da während der Trockenzeit einige Gewässer ihre Verbindung mit den Flüssen verlieren. Durch die Isolation kann es laut dem Fischexperten Hugmar Pais da Silva zu Variationen der Kompositionen kommen. Das wirke sich wiederum auf die Entwicklung der Fische aus, die mit den Wasserhyazinthen “wandern“.
Die genauen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Fischen wollen die Forscher jedoch noch analysieren. Bereits herausgefunden haben die Wissenschaftler hingegen, dass das Pantanal Mato Grossos Lebensraum von beinahe 300 verschiedenen Fischarten ist.