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Acker und Gräben trüben glasklare Flüsse Bonitos und Jardims

Veröffentlicht am 7. Dezember 2018 - 13:11h unter Pantanal News

Die Pantanal-Flüsse Rio da Prata und Formoso sind berühmt für ihr kristallklares Wasser. Jetzt ist ihr Wasser allerdings immer öfter trüb. Im November haben Pousadas und Tourismusagenturen deshalb Alarm geschlagen.

Trübe Brühe statt kristallklares Wasser – Foto: Sreenshot Facebook

In den Munizipen Jardim und Bonito wird mit dem glasklaren Wasser der Flüsse geworben. Sie sind Hauptattraktionen des Öko-Tourismus der Region. Mit den Fischen scheinbar im Wasser zu schweben und eine uneingeschränkte Sicht über mehrere Meter hinweg ersetzen Schnorchler und Besucher immer wieder in Erstaunen.

Im November war es allerdings nichts damit. Regen und Sedimenteinträge haben den Rio da Prata in eine trübe Brühe verwandelt. Das sei früher auch vorgekommen, sagen die Anwohner. Allerdings hätten sich die Flüsse schnell wieder geklärt.

Dafür, dass es in jüngster Vergangenheit immer wieder zu länger anhaltenden Eintrübungen kommt, werden unter anderem der sich ausbreitende intensive Soja-Anbau, die illegale Abholzung von Ufergehölzen und die Anlage von Dränagegräben in den Quellbereichen verantwortlich gemacht.

Von den Behörden ist das Problem bisher nicht sonderlich beachtet worden. Durch den massiven Aufschrei im November und durch verstärkte Medienberichte sind sie nun jedoch aktiv geworden. Das Guthaben von zwei Fazendas wurde von der Justiz blockiert.

Zur Begründung werden unzureichende Maßnahmen für den Schutz des Bodens angeführt. Eingeschritten sind mittlerweile auch die Umweltbehörden, die von den Fazendeiros Stellungnahmen fordern und Untersuchungen anberaumt haben. Desweiteren sollen bei einer öffentlichen Anhörung Aktionen zur Verminderung der Erosion, der Erdeinträge in die Zuflüsse und zum Schutz der Flüsse diskutiert werden.

Die Sedimenteinträge in die Flüsse beeinträchtigen nicht nur die Umwelt. Da sie wegen ihres eigentlich klaren Wassers jährlich tausende Touristen anziehen, werden durch die Veränderungen Einbußen befürchtet. Nach einer Erhebung der Fundação Neotrópica do Brasil hängen allein in Bonito 50 Prozent der Arbeitsplätze direkt und indirekt vom Öko-Tourismus ab.