Die von der Umweltorganisation SOS Pantanal ins Leben gerufene Wanderausstellung über den Pantanal zur Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung hat nach Ansicht der Organisatoren sämtliche Erwartungen übertroffen. Der Zuspruch der Menschen in Cuiabá, Campo Grande und Corumbá, wo das Institut unter dem Motto „O Pantanal é aqui!“ (Der Pantanal ist hier!) bereits zu Gast war, sei weitaus größer gewesen, als man sich erhofft habe. Vor allem haben sich dabei die Kinder erstmalig spielerisch und interaktiv über den Pantanal informieren können. Im Juni ist die Ausstellung in der Stadt Bonito zu sehen, der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung wurde von den Verantwortlichen bewusst edukativ aufgebaut und ist für sämtliche Altersklassen geeignet. Der Besucher wird dabei durch einen Tunnel geführt und kann über Fotos und Videos die gewaltige Biodiversität des Ökosystems bestaunen, welches sich alljährlich von einer Graslandschaft in der Trockenzeit zu einem riesigen Sumpfgebiet in der Regenzeit verwandelt. Durch diese Laune der Natur haben sich teilweise winzige Habitate der ansässigen Flora und Fauna gebildet. Dieses seit Millionen von Jahren bestehende Gleichgewicht gerät allerdings seit einigen Jahren immer mehr in Gefahr. Vor allem der Bau von Wasserkraftwerken beeinträchtigt das Leben im Pantanal zunehmend.
Ökotourismus wichtige Einnahmequelle der Region
Die Grundbesitzer, die zum Großteil von der Viehzucht auf den Ökotourismus umgeschwenkt sind, versuchen die faszinierende Landschaft auch weiterhin zu erhalten. Internationale Gäste sind daher auch heute eine wichtige Einnahmequelle der Fazendas im Pantanal. Zu Fuß, auf dem Pferd oder zu Wasser erkunden sie in kleinen Gruppen die abgelegene Region im äußersten Westen Brasiliens mit seiner gigantischen Population von Kaimanen, Wasserschweinen und unzähligen Vogelarten. Ausgangspunkte sind dabei in der Regel die Provinzhauptstädte Cuiabá und Campo Grande, die man bequem von São Paulo oder Rio de Janeiro mit dem Flugzeug erreicht.
Neben der passenden Zubringerverbindung ins größte Feuchtgebiet der Erde sollte man sich im Vorfeld auch sehr genau über die möglichen Unterkünfte und die dort angebotenen Touren informieren und diese am besten auch schon von Deutschland aus buchen. Ein Preisvergleich lohnt, denn der Pantanal gehört zu den teuersten Destinationen Brasiliens. Bei der geringen Anzahl von Betten auf den Fazendas fallen bei einer kurzfristigen Absage schnell hohe Stornogebühren an und schon oft ist eine lange geplante Urlaubsreise aufgrund von beruflichen Verpflichtungen oder Krankheit in letzter Minute ins Wasser gefallen.
Für die Organisatoren von SOS Pantanal ist der Ökotourismus ein wichtiger Baustein für den Erhalt des einzigartigen Bioms. „Wir wollen mit unser Ausstellung ein positives Bild vermitteln und die guten Maßnahmen aufzeigen, die hier in der Region schon durchgeführt werden. Dazu gehört das Verhalten der Bevölkerung in Hinblick auf Nachhaltigkeit, wobei wir die Aspekte sowohl klar und deutlich und gleichermaßen objektiv vermitteln wollen“ so die Leiterin des Instituts, Lucila Egyto.