Mit einer symbolischen Umarmung hat sich die Bevölkerung von Cuiabá für den Erhalt der Arena Pantanal eingesetzt. Obwohl in dem ehemaligen WM-Stadion immer wieder Fußball-Spiele ausgetragen werden, ist es die meiste Zeit unbenutzt und ohne Sicherheitsüberwachung. Die Folgen davon sind bereits Schäden am Gebäude durch Vandalismus, Straßenbewohner, die in das Stadion eindringen, verstreuter Müll vor seinen Pforten und Drogenabhängige, die das verlassene Stadion umlagern.
Hand in Hand haben sich die Männer und Frauen um das Stadion gestellt, um die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam zu machen. Während von der Verwaltung und der Politik diskutiert wird, wie das Multifunktions-Stadion am besten genutzt werden kann, droht es bereits wieder zu zerfallen.
Errichtet wurde die Arena für umgerechnet etwa 210 Millionen Euro. Auch wenn die Fußball-Weltmeisterschaft längst vorbei ist, wurde das Stadion immer noch nicht von der Baufirma offiziell übergeben. Der Bundesstaat Mato Grosso sei deshalb auch nicht verantwortlich, erklärte Gouverneur Pedro Taques. Nach seinen Angaben sind zudem noch 30 Millionen Euro für abschließende Arbeiten zu bezahlen. Notwendig ist dazu allerdings zuerst die Abnahme der Bauarbeiten und eine technische Erhebung, die noch fehle.
Zumindest das Problem der Sicherheit scheint in baldiger Zukunft gelöst zu werden. Immerhin versicherte Taques, dass innerhalb des Komplexes des Stadions ein polizeiliches Ausbildungszentrum errichtet werden soll. Über den Zeitpunkt der Einrichtung machte er indes keine Angaben. Überlegt wird ebenso, einzelne Sekretarien der Landesverwaltung im Bürobereich des Stadions unterzubringen.
Neben der Belebung des Ortes sollen damit Kosten gespart werden. Laut Taques gibt der Bundesstaat monatlich umgerechnet etwa 330.000 Euro für den Unterhalt des Stadions aus. Fest steht indes, dass die Kosten nicht durch die Fußballspiele abgedeckt werden, die in der Arena Pantanal stattfinden. Theoretisch wurde der Bau so ausgelegt, dass in ihm ebenso ein Einkaufszentrum, Hotel, Fitnesszentrum und anderes untergebracht werden kann.
Bis über die weitere Zukunft des einzigartigen Bauwerkes entschieden wird, wird es noch einige Diskussionen geben. Daran beteiligt werden soll mittels öffentlichen Anhörungen auch die Bevölkerung.