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Fische Pantanals passen sich in Quarantäne neuem Umfeld an

Veröffentlicht am 2. August 2019 - 07:51h unter Pantanal News

In Campo Grande steht das größte Labor für Pantanal-Fische. Das wurde unfreiwillig eingerichtet, hat sich mittlerweile aber als Glücksfall erwiesen. In 150 provisorischen Becken sind dort 189 neo-tropische Fischarten und 135 Arten des Pantanals untergebracht. Hinzu kommen 55 Fischarten Amazoniens, 14 aus Afrika und weitere Ozeaniens, Asiens und Zentralamerikas.

„Cascudo-pantaneiro Fische“ im Aquarium in Campo Grande – Foto: Screenshot TV

Die scheinen sich in ihrer vorübergehenden Unterkunft wohlzufühlen. Vor beinahe 5 Jahren sind sie in Campo Grande eingetroffen, um einmal die Becken des Pantanal-Aquariums zu füllen. Ursprünglich sollten sie nur wenige Wochen in Quarantäne bleiben. Das, was einmal als größtes Süßwasser-Aquarium der Welt angekündigt wurde, ist allerdings immer noch nicht fertiggestellt.

Für die Fische war dies zunächst ein Debakel. Etliche sind gestorben. Erst als die Pflege von Biologen und der Umweltpolizei übernommen wurde, hat sich das Blatt gewendet. Im Jahr 2015 wurde die Zahl der Fische in den provisorischen Becken auf 7.000 geschätzt. Jetzt sind es etwa 10.000 Exemplare.

Vermehrt haben sich dabei auch Arten, für die es bisher keine Nachweise über eine Fortpflanzung in Aquarien gab. Das jüngste Beispiel ist die Pantanal-Art Cascudo-pantaneiro. Seine Reproduktion in einem künstlichen Becken gilt als Novum und wird von Biologen und Fischexperten als Erfolg gefeiert.

Die Fische würden sich ihrem neuen Lebensumfeld anpassen, so die Experten. Eigentlich unterliegen die Pantanalfische einer biologischen Uhr, die von den Überschwemmungs- und Trockenzeiten gesteuert wird.

So liegt die Zeitspanne der Piracema, der Fischwanderung für das Ablaichen, in freier Natur zwischen November und Januar, wie der technische Koordenator Heribert Gimenez Junior erklärt. Doch habe es auch in dem geschlossenen System eine Fortpflanzung gegeben.

Vorerst bleiben die Fische noch in Quarantäne. Nach den jüngsten Berichten sollen die seit Jahren eingestellten Bauarbeiten zwar wieder aufgenommen, aber frühestens Ende 2020 abgeschlossen werden. Begonnen wurde mit dem Bau des Pantanalaquariums 2011. Fertiggestellt sind 80 Prozent der Arbeiten. Ausgegangen wurde ursprünglich von Baukosten in Höhe von 84 Millionen Reais.