Die gefleckten Jaguare des Pantanal sind ins Visier von Drogenhändlern geraten. Während mittlerweile selbst Fazendeiros aufgrund der zahlreichen Öko-Touristen die Wildkatzen schützen, sind die Tiere den Drogenhändlern jedoch ein Dorn im Auge. Immer häufiger werden mittlerweile Jaguare gefunden, die mit kleinkalibrigen Waffen getötet wurden. Um dies einzudämmen, haben sich Großgrundbesitzer und Tierschutzorganisationen zusammengeschlossen und ein Kopfgeld auf die Tiermörder ausgesetzt.
Erst unlängst wurde wieder ein toter Jaguar gefunden, der im Fluss Cuiabá in der Nähe der Stadt Corumbá trieb. Die Autopsie ergab, dass er mit einem 38er Revolver getötet wurde. Der Verdacht fällt dabei auf Drogenhändler, welche die großen Flüsse des Pantanal als Transportroute zwischen Bolivien und Brasilien nutzen. Für sie stellen die Jaguar eine doppelte Gefahr dar, da durch sie Touristen und Forscher angezogen und damit letztlich auch stärkere Polizeikontrollen durchgeführt werden.
Dass es sich bei den Erlegern der Wildkatzen um Drogenhändler handeln könnte wird damit begründet, dass Wilderer das Fell abziehen würden. Fazendeiros würden die Tiere indes eingraben, um keinen Verdacht zu erregen. Diese Großgrundbesitzer verdienen inzwischen zudem mehr Geld durch die Präsenz der Jaguare im Pantanal, da sie zur Touristenattraktion geworden sind und viele Höfe inzwischen Unterkünfte und Fotosafaris anbieten. Nach mehreren Fällen von getöteten Jaguaren haben deshalb auch Fazendeiros und Tierschutzorganisationen ein Kopfgeld von 1.000 bis 2.000 US Dollar für die Ergreifung des Mörders ausgesetzt.
Das Pantanal weist mit elf Tieren pro Quadratkilometer den größten Bestand an Jaguaren auf. In den 60er und Anfang der 70er Jahren sollen pro Jahr gut 18.000 Jaguare wegen ihres Felles erlegt worden sein. Obwohl bereits 1067 die Jagd verboten wurden, galt die Großkatze am Ende als fast ausgestorben. Erst in den 80er Jahren wurden mehr oder minder erfolgreich stärkere Kontrollen gegen die Wilderei eingeführt.