Nicht nur in den Großstädten haben viele Kinder kaum Kontakt zur Natur. Im Pantanal soll sich das mit besonderen Aktionen ändern. Dort gehen die Buben und Mädchen mit dem Fernglas ausgerüstet früh morgens gemeinsam mit Lehrern und Naturführern auf Safari, um Vögel zu beobachten und mehr über das größte Feuchtgebiet der Welt zu lernen.
Begleitet werden die Schüler der vierten Klasse einer Schule in Cáceres von den Mitarbeitern des Projektes Bichos do Pantanal (Tiere des Pantanal), das sich mit Studien, Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen zur Umwelterziehung dem Schutz der beeindruckenden Feuchtsavanne verschrieben hat. Weit vom Schulgebäude weg müssen sich die Kinder nicht begeben.
Schon nach wenigen Metern erspähen die Buben und Mädchen durch das Fernglas hindurch Kolibris, Bem-Te-Vis und einen vorbeifliegenden Tukan. Vom Forscherdrang erfasst erkunden sie Hecken, Feldgehölze, Himmel, entdecken Nester und sind schnell erstaunt, was ihre Heimat alles zu bieten hat.
Verschiedene Studien zeigen, dass Kinder immer weniger Zeit in der Natur verbringen. Stattdessen nimmt das Fernsehen bei ihrer Freizeitgestaltung einen großen Raum ein. Untersuchungen haben aber auch erwiesen, dass sich das Einlassen auf die Natur für die Buben und Mädchen mehrfach lohnt. So soll die Lern- und Konzentrationsfähigkeit gefördert und das Immunsystem verbessert werden.
Bei der Aktion des Projektes Bichos do Pantanal geht es aber um mehr. Die Kinder sollen sich wieder als Teil des Pantanal begreifen. Mit der Vogelbeobachtung wollen die Projektleiter zudem den natürlichen Forscherdrang der Kleinen anregen und sie letztlich zum Schutz ihrer Heimat zu bewegen.
Bevor es in die Natur geht, erhalten die Schüler eine kleine Einführung und eine Fibel, mit der sie mehr über die Vogelbeobachtung, die Vögel und das Ökosystem des Feuchtgebietes erfahren. Bisher sind mit der Aktion bereits über 200 Klassen und 15.000 Schüler in die einmalige Natur rund um Cáceres eingeführt worden.
Eine wissenschaftliche Auswertung, wie sich dies auf das Projekt auf die Kinder auswirkt liegt nicht vor. Allerding beteuern Lehrer und Projektmitarbeiter, Veränderungen beim Verhalten gegenüber den Vögeln und der Natur festgestellt zu haben.