Biologen schätzen, dass das Pantanal über 1.800 verschiedene Pflanzenarten beherbergt. Dieser enorme Reichtum ist allerdings längst noch nicht ausreichend erforscht. Abhilfe soll jetzt ein Pflanzenlabor schaffen. Das wurde in der Pantanalstadt Aquidauana eigens dafür eingerichtet, um mehr über die Pflanzenwelt des größten Feuchtgebietes der Welt zu erfahren.
Noch sind nicht alle Pflanzen des Pantanals wissenschaftlich erfasst. Darüber hinaus fehlen über viele der bereits bekannten Pflanzenarten jegliche Studien. Mehr über sie zu erfahren ist nicht nur angesichts des Klimawandels wichtig.
Einige von ihnen könnten von hohem Wert für die Menschheit sein, weil sie Wirkstoffquellen für Heilmittel enthalten. Andere könnten künftig zu einer wichtigen Nahrungsgrundlage werden. Neben einem medizinischen, landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Nutzen, können die Pflanzen aber auch für Industrie und Biotechnologie eine wichtige Rolle spielen.
“Es ist äußerst wichtig, dass wir die biologische Vielfalt um Wohle heutiger und künftiger Generationen erhalten“, sagt Deisy Lúcia Alexandrino Santos, Projekt-Koordenatorin der Universität Mato Grosso do Sul (UEMS). Die Artenvielfalt war es auch, die zur Gründung des Laborprojektes geführt hat.
Mit den Planungen dazu ist bereits vor einem Jahr begonnen worden. Am heutigen Freitag (6.) wird das Laboratüorio de Conservação da Flora Pantaneira nun eingeweiht. Eingerichtet wurde es an der UEMS mit Hilfe der Privatinitiative eingerichtet. Neben Studienzwecken wird das Labor auch als Samenbank dienen, in der die im Pantanal gesammelten Pflanzen und Samen für künftige Studien und Generationen eingelagert werden.