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Privatinitiative will ökologischen Korridor zum Schutz des Pantanals einrichten

Veröffentlicht am 7. Mai 2021 - 07:53h unter Pantanal News

Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul laufen Anstrengungen, das Pantanal stärker zu schützen. Das geht nicht nur vom Bundesstaat aus, sondern ebenso von der Privatinitiative. Während der Bundesstaat daran arbeitet, den Parque Estadual do Pantanal do Rio Negro zu etablieren, sind Umweltschützer, Unternehmer und Organisationen dabei, einen ökologischen Korridor einzurichten.

Sonnenuntergang im Pantanal-0081 – Foto: sabiá brasilinfo

Noch wird daran gearbeitet, den knapp 77.000 Hektar umfassenden Naturpark Rio Negro aufzubauen. Veröffentlicht wurde dazu unlängst die Enteignung zweier Fazendas, die sich in dem Schutzgebiet befinden. Hauptziel des Parque Estadual do Pantananl do Rio Negro ist der Erhalt der Natur und ebenso die wissenschaftliche Forschung.

Allerdings wird auch an einem Konzept der touristischen Nutzung und Naturerziehung gearbeitet. Angeboten werden sollen einmal neben Wander- und Lehrpfaden, Fotosafaris, Tierbeobachtungen und auch Arborismo mit Erlebnisstegen zwischen den Baumwipfeln.

Der Parque Estadual do Pantanal do Rio Negro wird jedoch keine Schutzinsel bleiben. In seiner Umgebung laufen bereits Anstrengungen, einen ökologischen Korridor einzurichten. Die gehen nicht vom Staat sondern von der Privatinitiative aus.

Eine Gruppe von Umweltschützern, Unternehmern und Organisationen hat dazu bereits die Fazenda Santa Sofia mit 34.000 Hektar gekauft und dem Projekt zur Verfügung gestellt. Acht Spender, deren Namen nicht veröffentlicht wurden, sollen den Kauf ermöglicht haben.

Unterstützung gibt es auch von einer Beratungsfirma, die ihren Dienst kostenlos dem Projekt zur Verfügung gestellt hat. Zur Fazenda Santa Sofia hinzu kommen Refúgio Caiman und Fazendinha, die bereits als private Naturschutzreservate ausgewiesen sind und mit nachhaltiger Bewirtschaftung, Ökotourismus und wissenschaftlicher Forschung arbeiten.

Hinter der Anlage des Öko-Korridors stehen Organisationen wie Onçafari, SOS Pantanal und Instituto Arara Azul, die sich seit Jahren für die Erforschung und den Erhalt der größten Feuchtsteppe der Welt mit seiner einmaligen Tier- und Pflanzenvielfalt einsetzen.

Ziel des privaten Projektes ist es, eine gigantische zusammenhängende Schutzfläche zu bilden und gleichzeitig einen Weg aufzuzeigen, wie mit dem Naturschutz gelebt und überlebt werden kann. Statt einer intensiven Landwirtschaft stehen die nachhaltige Landwirtschaft und der Ökotourismus im Mittelpunkt. Die unlängst erstandene Fazenda Santa Sofia soll dabei als Vorbild dienen und zur Nachahmung anregen.

Schon jetzt haben weitere 15 Fazendeiros und Landwirte Interesse an dem Projekt gezeigt. Mit ihnen soll sich die Fläche des Korridors auf 327.000 Hektar erhöhen. Bis Ende 2021 will die Initiative für den Korridor eine Fläche von 600.000 Hektar erreichen.

Vom Umweltsekretariat Mato Grosso do Suls wird das Projekt positiv gesehen. Ricardo Senna sagt, den Korridor zu erweitern, ist für den Schutz und Erhalt der Biodiversität von großer Bedeutung.