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Staatsministerium klagt an: 90.000 Hektar Pantanal zerstört

Veröffentlicht am 13. November 2016 - 16:09h unter Pantanal News

Foto: Divulgação RN

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Ausgerechnet in der Region, in der die Zuflüsse des Pantanals entspringen, sind in den vergangenen zwei Jahren über 90.000 Hektar abgeholzt worden. Geschehen ist dies vor allem in eigentlich per Gesetz geschützten Bereichen, wie Biotopen, wie aus einem vom Staatsministerium Mato Grosso do Suls vorgelegten Bericht hervorgeht.

Für das Kahlschlags-Erkennungsprogramm ”Deteção de Desmatamento Ilegal de Vegetação Nativa” (DNA-Ambiental) sind zwischen 2013 und 2015 Satellitenbilder ausgewertet und Bestandsaufnahmen vor Ort durchgeführt worden. Das Ergebnis ist keineswegs erfreulich. Festgestellt worden sind 1.327 Schwerpunkte, bei denen die natürliche Vegetation zerstört worden ist. Insgesamt waren dies 90.172 Hektar.

Laut dem Staatsministerium des Bundesstaates Mato Grosso do Sul ist noch unklar, ob es sich dabei um illegale Machenschaften handelt oder von den Umweltbehörden Genehmigungen ausgestellt worden sind. Dies soll nun in einer nächsten Phase überprüft werden.

Umweltsekretär Jaime Verruck geht jedoch davon aus, dass der größte Teil der vernichteten Flächen natürlicher Vegetation genehmigt war. Das macht die Situation nicht gerade besser. Verruck fügt hinzu, dass nur für größere Flächen mit mehr als tausend Hektar eine öffentliche Anhörung und Umweltstudien notwendig wären.

Zudem spricht er von Änderungen, nach denen künftig für die Einzelentnahme von Bäumen nicht mehr nur eine einfache Mitteilung an die Umweltbehörden ausreicht, sondern ebenso eine Umweltstudie und Analyse notwendig wären.

Mit der Bestandsaufnahme des Beckens Alto Paraguai soll nun im kommenden Jahr das Programm “SOS Rios“ einsetzen. Bei dem geht es um die Wiederaufforstung und Wiederherstellung degradierter Flächen. Ein Projekt des “SOS Rios“ ist bereits angelaufen. Es umfasst den Fluss Aquidauana, der im hydrografischen Becken Rio Paraguai liegt.

Für das Projekt sind 687 Flusskilometer und 588.544 Hektar analysiert und darin liegende Kahlschlagsflächen aufgespürt worden. Von den 31.065 wieder zu bewaldenden Flächen ist knapp ein Drittel als „Área de Preservação Permanente” (APP) eingestuft, die Biotopen wie Uferrandstreifen oder Quellbereichen entsprechen. Weitere 21.522 Hektar sind “Reserva Legal“, per Gesetz von den Besitzern für die Natur vorbehaltene Flächen.