Während etliche Regionen Brasiliens unter Trockenheit leiden, ist das Pantanal in vielen Bereichen überschwemmt. Das hat zur Folge, dass einige der sonst eher scheuen Jaguare in Siedlungsgebiete gesichtet werden. In den Städten Corumbá und Ladário haben Bewohner und Ökologen bereits mindestens sieben verschiedene Exemplare der Raubkatzen beobachtet.
In nur wenigen Gebieten Südamerikas leben so viele Jaguare wie im Pantanal. Davon angezogen werden jährlich tausende Touristen, die sich in der Hoffnung, im größten Feuchtgebiet der Welt eins dieser stolzen Tiere zu sehen, auf Fotosafari begeben. Wer derzeit im Pantanal Urlaub macht, hat große Chancen einen gefleckten Jaguar vor die Linse zu bekommen. Die anhaltenden Überschwemmungen tragen dazu bei, dass die Tiere höher gelegene Regionen suchen, um dort zu jagen oder sich vor dem Hochwasser in Sicherheit zu bringen. Dort befinden sich jedoch auch einige Siedlungen.
Es ist zwar nicht üblich, dass die riesigen Wildkatzen auch in die Dörfer oder Städte wandern. Dennoch haben Bewohner Corumbás beispielsweise einen Jaguar mit dem Handy gefilmt, wie dieser entlang einer befahrenen Straße läuft. Das Tier hat dabei jedoch einen Ausgang gesucht, der ihm durch einen angrenzenden Zaun versperrt war.
Um die Tiere und auch die Menschen zu schützen, haben Forscher der Städte Corumbá und Ladário ein eigenes Komitee gegründet. Die Gruppe hat zudem an verschiedenen Stellen Kameras mit Selbstauslösern aufgestellt und so bereits einige Jaguare „in flagranti“ fotografiert.
Die Bevölkerung ist angehalten, sich den nachtaktiven Tieren nicht zu nähern und sie nicht zu provozieren. Auch wenn die Jaguare sich den Siedlungen nähern, ist es bisher noch zu keinen Zwischenfällen bekommen. Dennoch raten die Forscher zur Vorsicht.