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Ansammlungen von Kaimanen an Pantanals Flüssen sorgen für Aufregung

Veröffentlicht am 14. März 2020 - 09:09h unter Pantanal News

Wenn sich dutzende Kaimane gemeinsam am Ufer eines der Flüsse des Pantanals sonnen, ist das ein eindrucksvoller Anblick. Selten ist er nicht. Derzeit häufen sich in den sozialen Netzwerken Posts von Videos, die ein Meer dieser Reptilien am Rand der Gewässer oder in den Flüssen zeigen.

Kaimane oder Jacarés im Pantanal – Foto: sabiá brasilinfp

Laut den Biologen sind Jacarés, wie die Kaimane in Brasilien genannt werden, soziale Tiere. Auch sei es normal, dass sich vor allem Jung-Kaimane versammeln, gemeinsam sonnenbaden oder in Gruppen im Wasser verweilen.

Was die Einen freut, stört die Anderen. Immer häufiger werden Stimmen laut, die eine Dezimierung des Kaimanbestandes fordern. Sie argumentieren mit der Dezimierung des Fischbestandes.

Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso hat es dazu bereits eine öffentliche Anhörung gegeben. Aufhänger war der Gesetzesvorschlag eines Abgeordneten zur Einführung eines nachhaltigen Kaiman-Managments, was die Freigabe der Bejagung der Reptilien bedeuten würde.

Experten sprechen sich dagegen aus. Für sie deutet ein hoher Kaimanbestand auf einen Fischreichtum hin. Schließlich sind Fische neben Schlangen, Krabben, Krebsen und Säugetieren die Hauptnahrungsquelle der bis zu 2,50 Meter groß werden könnenden Kaimane.

“Der Jacaré ist ein Thermometer, das anzeigt, dass das Pantanal noch reich an Fischen ist“, erklärte Francisco de Arruda Machado von der Universität Mato Grosso (UFMT) bei der Anhörung.

Auch vom Landwirtschaftsamt Embrapa wird ein Einschreiten derzeit abgelehnt. Bevor eine solche Maßnahme beschlossen werde, seien Studien zum tatsächlichen Bestand der Kaimane notwendig, so Cristine Strussmann von der UFMT. Die letzte Kaimanzählung der Embrapa datiert jedoch auf das Jahr 2002. Damals wurden auf den 140.000 Quadratkilometern des brasilianischen Pantanals drei Millionen Tiere gezählt.

Einst muss die Zahl jedoch wesentlich höher gewesen sein. Bis Anfang der 1990er Jahre sind jährlich etwa eine Millionen Häute von erlegten Kaimanen verkauft worden. Heute kommen Kaimanhäute und Kaimanfleisch aus eigens angelegten Farmen mit Zertifikat.