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Ameisenbär, Capivara und Co. beziehen Swimmingpools, Gärten und Wohnzimmer der Pantanal-Städte

Veröffentlicht am 15. Januar 2015 - 15:05h unter Pantanal News

Großer AmeisenbärIn den Städten und Siedlungen des Pantanal werden immer mehr Capivaras, Ameisenbären, Schlangen, Vögel und auch gefleckte Jaguare gesichtet. Allein im Bundesstaat Mato Grosso do Sul fängt die Umweltpolizei monatlich 2.500 Wildtiere ein, um Bevölkerung und Tiere gleichermaßen zu schützen. Für das gehäufte Auftreten der Fauna des Pantanal in den Siedlungsbereichen wird vor allem die zunehmende Abholzung in der Umgebung der Städte verantwortlich gemacht.

Allein in Campo Grande, der Hauptstadt Mato Grosso do Suls, sollen montalich bis zu 360 Wildtiere eingefangen werden. Vergangene Woche waren darunter auch zwei bis zu zwei Meter lange Jiboias, Königsschlangen. Eine von ihnen war im Garten eines Luxus Wohnkomplexes, die andere im Innenhof des staatlichen Rechnungshofes. So manches Mal sind ebenso giftige Vipern Anlaß für einen Polizeieinsatz. Für Überraschung sorgte unlängst jedoch der Besuch eines Ameisenbären. Der Tamanduá hatte es sich auf dem Sofa einer Familie bequem gemacht, während diese die Umweltpolizei alarmierte.

Damit das Einfangen der Tiere möglichst ohne Probleme verläuft, sind die Militärpolizisten des Umweltbereiches speziell trainiert. Tierärzte untersuchen die gefangenen Vögel, Schlangen, Jaguare, Capivaras und anderen Tiere auf Verletzungen und Krankheiten hin. Besteht Bedarf, werden sie dem Rehabilitationszentrum für Wildtiere übergeben. Oft befinden sich unter den geretteten Tieren auch verletzte Eulen, Tukane oder Araras, die im Rehabilitationszentrum gepflegt und später wieder in die Freiheit entlassen werden. Gesunde Tiere werden in der Regel nach den Untersuchungen entfernt von Stadt und Siedlungen, jedoch in der Nähe von Naturschutzgebieten wieder ausgesetzt.

Nach Angaben der Umweltpolizei nimmt die Invasion der Siedlungsbereiche durch Wildtiere deshalb zu, da ihr natürlicher Lebensraum in der Nähe der Städte immer mehr zerstört werde.