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In Brasilien wird ein Asyl für misshandelte Zirkuselefanten eingerichtet

Veröffentlicht am 27. Juni 2015 - 08:36h unter Pantanal News

santuario-dos-elefantes-brasilEine NGO hat ein Terrain im Distrikt Chapada dos Guimarães, im Bundesstaat Mato Grosso, gekauft, um dort das Projekt “misshandelte Zirkuselefanten“ zu realisieren. Das ausgewählte Terrain hat Platz für die Aufnahme von bis zu fünfzig Tieren unter freiem Himmel.

Die nichtstaatliche Organisation (NGO) “Internacional Global Sanctuary for Elephants” – brasilianisch “Santuário Global dos Elefantes” – wird 65 Kilometer entfernt von Cuiabá, der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso, das erste Asyl für Elefanten in Südamerika einrichten. Die Institution wurde 2012 gegründet von der Doktorin Joyce Poole, international bekannt durch ihre Studien wilder Elefanten in Afrika, und Scott Blaise, Mitbegründer des “Elephant Sanctuary“ – einer von zwei Organisationen, die sich als Pioniere zum Schutz der malträtierten Dickhäuter einsetzen.

Das Elefanten-Sanktuarium in Brasilien, wie sie es nennen, ist ihr Pilotprojekt, jedoch haben sie vor, auch in anderen Kontinenten solche Asyle für misshandelte Elefanten einzurichten. “Mehr als 5000 Elefanten weltweit leben in Gefangenschaft – nur zirka 120 davon in artgerechten Einrichtungen – Elefanten rund um den Globus brauchen dringend eine gesunde Alternative“, sagt Joyce.

Die NGO hat ein Gebiet von 1.100 Hektar einer Fazenda gekauft, das sich in 40 Kilometer Entfernung vom Nationalpark Chapada dos Guimarães befindet. Hier sollen Elefanten, die man aus Zirkussen und anderen Unternehmen von ihren Leiden unter unsachgemässer Behandlung befreit hat, untergebracht werden. Aller Voraussicht nach sollen die ersten drei Tiere innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten in ihr neues Habitat einziehen.

Wie das Sekretariat für Umwelt von Mato Grosso (Sema) angibt, muss die NGO zur Umsetzung des Projekts erst noch eine Studie bezüglich der Folgen für die Umwelt vorlegen. Des Weiteren wurde das Vorhaben zwar bereits protokolliert, aber die Möglichkeit der Einrichtung des “Elefanten-Asyls“ muss noch untersucht werden.

Die Elefanten-Dame “Ramba“, das erste Tier, welches von der NGO “gerettet“ wurde, befindet sich unter den ersten Tieren, die in das Sanktuarium einziehen werden. Die asiatische Elefantin wurde aus einem Zirkus in Chile befreit und lebt nun, bis zu ihrer Überführung, provisorisch in einem Zoo der Region. Wie die NGO erklärt, hat sie bereits fünfzig weitere Tiere auf ihrer Rettungsliste, die aus ihrer gegenwärtigen prekären Situation befreit werden sollen.

Wie die NGO berichtet, wurden die geretteten Elefanten über viele Jahre ausschliesslich zur Unterhaltung der Menschen benutzt und ihrer naturgegebenen Freiheit beraubt. Das Projekt soll ihnen diese Freiheit wieder zurückgeben, mittels eines natürlichen Lebensraumes, wo sie mit anderen Artgenossen so leben können, wie es ihrer eigentlichen Natur entspricht. “Einige dieser Elefanten haben soziale und auch physische Probleme und müssen sich wieder erholen“, sagt die Repräsentantin der NGO in Brasilien, Junia Machado.

Das für die Dickhäuter ausgesuchte Gelände ist eine antike Fazenda für Rinderzucht – mit gut erhaltenen Savannen und intakten Waldstücken. Der erste Abschnitt des Projekts sieht eine Umzäunung vor, um die Elefanten aufzunehmen. Für dieses Vorhaben baut die NGO auf Spenden von Tierfreunden aus aller Welt. “Wir brauchen Schweissgeräte zur Errichtung der Umzäunung, einen kleinen Traktor und anderes Material“, sagte Junia Machado.

Das Unternehmen hofft, die R$ 1,4 Millionen (425.000 Euro) für die erste Rate des Grundstücks, die Konstruktion eines Behandlungs-Zentrums, die Umzäunung und den Transport der ersten geretteten Tiere zusammenzubekommen. Zuerst einmal wird das Elefanten-Asyl nicht für Besucher geöffnet sein. “Erst müssen wir mal diese erste Etappe schaffen – erst danach werden wir ein Besucherzentrum in Angriff nehmen und vielleicht ein oder zwei Aussichtsplattformen. Wir haben vor allem andern die Erhaltung der Tiere im Auge“, sagte Machado. Spenden können mittels der Site der NGO weitergeleitet werden.