Um die Jacarés, die Kaimane, des Pantanals ranken viele Legenden. Viele Menschen haben Angst vor ihnen. Im Pantanal setzen sich die Menschen hingegen für deren Schutz ein. Etliche freiwillige Helfer sind derzeit dabei, dutzende Kaimane einzusammeln, andernorts wieder auszusetzen und sich um deren Wohl zu kümmern.

Jacare sucht Wasser – Foto: IBAMA/FotosPublicas

Hintergrund der Aktionen ist die anhaltende Trockenheit. Seit zwei Jahren fallen im Pantanal weniger Niederschläge als üblich. Die sonst üblichen Überschwemmungen sind dadurch ebenso wesentlich reduzierter. Als Folge davon trocknen immer mehr Wasserflächen aus.

Eigentlich haben die Tiere des Pantanals Mechanismen entwickelt, die regelmässigen Trockenperioden unbeschadet zu überstehen. Kaimane können beispielsweise im Schlamm eingraben bis zu 90 Tage überleben. Das Problem ist allerdings, dass die Trockenzeiten 2020 und 2021 extremer ausgefallen sind. Hilfstrupps füllen deshalb schon seit Monaten verschiedene Stellen täglich mit tausenden Litern Wasser auf und legen Nahrung aus.

Seit vergangenem Monat helfen sie zudem dabei, Kaimane umzusiedeln. Aus einer fast trocken gefallenen Wasserlache bei Poconé haben sie 70 Tiere eingesammelt. In der Pfütze, deren Temperatur bis zu 35 Grad aufwies, tummelten sich etwa 600 Jacarés.

Ausgewählt wurden unter ihnen die Tiere mit Unterernährung und Dehydrierung. Sie wurden anschließend zu einer anderen Wasserstelle gebracht. Mitgeholfen haben dabei etliche freiwillige Helfer, Umweltbehörden, Feuerwehr, Brigaden und verschiedene Hilfsorganisationen.

Der Bestand der Jacarés-do-pantanal wird auf etwa drei Millionen Tiere geschätzt. Während sie vormals vor allem durch die Bejagung bedroht waren, setzen ihnen nun die extremen Dürren zu. Für viele mögen die Rettungsaktionen wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen.

Die Helfer feiern jedoch jedes gerettete Tier. Darüber hinaus tragen die Aktionen zu einem größeren Bewußtsein über das Problem der sich änderenden Bedingungen im Pantanal in der Öffentlichkeit bei.