Die Bocaiúva oder Macauba-Palme ist eine typische Palme des Pantanals. Die Pantanal-Bewohner nutzen von ihr beinahe alles. Die Blätter werden als Dachdeckung verwendet. Aus den Früchten werden Nachspeisen hergestellt und aus den Kernen mit ihrem Kokosfleisch Öl. In der Pantanalstadt Corumbá steht die bis zu 25 Meter hoch werdende Palme aber auch für die Brandbekämpfung.
In der Nähe von Corumbá haben dutzende Kinder und Künstler am Ufer des Flusses Paraguai den „Bosque dos Artistas“, einen Palmenhain, angelegt. Gepflanzt haben sie dazu 50 Bocaiúva-Palmen (Acrocomia aculeata). Die spenden Schatten und werden einmal Aras, Tapiren, Capivaras, Emas, Agutis, Bienen und anderen Tieren als Futterquelle dienen.
Hinter dem Projekt steht aber noch mehr, allen voran die Kampagne „Artistas pelo Pantanal“ (Künstler für das Pantanal). Für die haben 42 Künstler und Galerien Kunstwerke gespendet, die versteigert wurden. Über zwei Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 330.000 Euro). Das Geld wird von der Organisation SOS Pantanal verwaltet, die davon wiederum Brigaden trainiert und für ihren Einsatz gegen Brände mit Gerätschaften, Material und Spezialkleidung ausstattet.
Beteiligt waren an der Aktion mehrere Nichtregierungsorganisationen, wie die das Netwerk Documenta Pantanal, die das Ganze ins Leben gerufen hat. Das Institut Acaia hat in der von ihm betriebenen Schule Escola Jatobazinho mit den dort eingeschulten Kindern der Flussanlieger das Projekt thematisiert und ebenso darüber aufgeklärt, wie Brände vermieden werden können.
Die Region um Jatobazinho war 2020 besonders stark von den verheerenden Bränden im Pantanal betroffen.
Es waren auch die Jungen und Mädchen der Schule Jatobazinho, die die Palmen gepflanzt und sich damit bei den Künstlern für ihre Spenden bedankt haben.