Einen Jaguar in freier Wildbahn zu sehen, ist etwas Besonderes. Wenn es sich dabei um Joujou handelt, schlagen die Herzen noch höher. Joujou steht in Brasilien für Resistenz und für den Erfolg vieler Helfer, die im vergangenen Jahr dutzende Tiere vor den verheerenden Bränden gerettet haben, die das Pantanal geplagt haben.
Jojou war in ein leerstehendes Gebäude in der Serra do Amolar geflüchtet. Dort ist er von einem Team des Instituto Homem Pantaneiro (IHP), der Universität Mato Grosso und der Organisation Ampara Silvestre im November 2020 eingefangen worden.
Mit Brandverletzungen an den Pfoten des zweiten und dritten Grades und einer Lungenentzündung durch das Einatmen von Rauch wurde er ins Zentrum für Wildtiere (CRAS) in Campo Grande gebracht. Zweieinhalb Monate wurde er dort gepflegt, bis er wieder in die freie Wildbahn entlassen werden konnte.
Jetzt streift er wieder durch das Gebiet der Serra do Amolar im südlichen Pantanal, geht auf die Jagd und scheint sich guter Gesundheit zu erfreuen. Zwischen zehn und 14 Uhr zieht er es aber vor, sich im Schatten eines Baumes auszuruhen.
Das haben die Mitarbeiter des Projektes Felinos Pantanaeiros vom Instituto Homem Pantaneiro herausgefunden. Sie monitorieren den gut zwei Jahre alten, männlichen Onça mit Hilfe eines GPS-Bandes, das ihm vor seiner Freilassung um den Hals gelegt wurde.
Joujou hat längst seine Anhänger in den sozialen Netzwerken. Dort veröffentlichen die Mitarbeiter des Projektes immer wieder Neuigkeiten über ihn, wie über sein Aktionsgebiet. Das beträgt etwa einhundert Quadratkilometer und täglich läuft er im Durchschnitt etwa sechs Kilometer.
Nicht nur Joujou wird über das Projekt Felinos Pantanaeiros betreut. Das widmet sich seit 2016 den Jaguaren und Pumas in der Region der Serra do Amolar und versucht mehr über die Lebensweise dieser einzigartigen Wildkatzen herauszufinden.