Eine riesige Datenmenge haben Forscher und Studenten gesammelt, um das Pantanal in verschiedene geologische Räume einteilen zu können. Sie sollen als Grundlage für Pflege- und Schutzpläne dienen. Unter die Lupe genommen wurden über den riesigen Zeitraum von 12 Jahren nahezu 200.000 Quadratkilometer des Feuchtgebietes. Zum Einsatz kamen dabei stets neuere Methoden und verbesserte Technologien.
Noch nie wurden so viele Daten über das Pantanal gesammelt wie in der Studie, die vom Institut für Geowissenschaften der Universität São Paulo geleitet wurde. Erhoben wurden Informationen zum Niederschlag, den Überschwemmungen, dem Kleinklima, dem Vegetationsverlauf, den Vegetationsgesellschaften und selbst zu den tektonischen Bewegungen der Tiefebene. Genommen und ausgewertet wurden ebenso Bodenproben.
Auch wenn das Pantanal insgesamt als Feuchtgebiet eingestuft ist, setzt es sich doch aus einem Mosaik von ganz unterschiedlichen geologischen und pflanzensoziologischen Einheiten zusammen. Es ist ein Konglomerat von Tümpeln, Savannen, Wäldern und auch riesigen Flächen, die von nur von Gras oder einer einzigen anderen Pflanze dominiert werden.
Einen wichtigen Einfluss auf die Mosaike hat dabei der Regen. Der variiert je nach Region zwischen 800 und 1.600 Millimeter pro Jahr. Im Westen des Pantanal nahe der Stadt Corumbá wurde beispielsweise eine so geringe Niederschlagsmenge gemessen, wie dies auch in der trockenen Caatinga der Fall ist. Nördlich der Stadt Aquidauana sieht es schon wieder anders aus. Dort gibt es tausende von Süßwasserseen in der Nachbarschaft von Brackwasserseen.
Eingeordnet werden die Teilräume ebenso mit Hilfe der Phänologie. Ausgewertet wurde dazu beispielsweise, wann in den verschiedenen Regionen die Blüte und der Knospentrieb bestimmter Pflanzen einsetzt. Geschehen ist dies unter anderem mit der Analyse des Sensors MODIS, der auf zwei Nasa-Satelliten beruht, die täglich Bilder der betreffenden Bereiche bieten. Sie zeigen auch die Dynamik des größten Feuchtgebietes der Erde.
Verarbeitet und verglichen wurden die Daten mit hochleistungsfähigen Computern. Erste Ergebnisse wurden daraus wurden bereits bei internationalen Symposien vorgestellt.