Im Pantanal hat die Nutzung der heimischen Pflanzen zur Heilung von gesundheitlichen Problemen eine lange Tradition. Ihnen ist jetzt eine eigene Austellung gewidmet. ”Naturessenz: Die Flora im Leben der Pantaneiros“ (”Essência Natural: A flora na vida dos pantaneiros”) ist die Ausstellung betitelt, die in der Estação Natureza Pantanal in der Stadt Corumbá zu sehen ist.
Vorgestellt und beschrieben werden insgesamt 58 verschiedene Pflanzenarten, die nach wie vor von der Bevölkerung des Pantanals bei verschiedenen Krankheiten oder Verletzungen eingesetzt werden. Boldo (Peumus boldus), Barbatimão (Stryphnodedro) und Angico (Piptadenia) sind Beispiele dafür.
Dass sich die Heilpflanzen vor der Haustüre noch heute so großer Beliebtheit erfreuen und das Wissen über ihre Heilkräfte lebendig ist, hat seinen Grund. Abseits der Städte ist der Zugang zur öffentlichen Gesundheitsversorgung und einem Arzt oft eingeschränkt. Bei leichteren Beschwerden wird deshalb auf die überbrachten Hausmittel zurückgegriffen.
Für das Gleiche Leiden können dabei verschiedene Kräuter oder Blätter, Blüten, Früchte und Rinder von Bäumen und Sträuchern herangezogen werden. Je nachdem, ob gerade Überschwemmungs- oder Trockenzeit ist, sind im Pantanal unterschiedliche Pflanzen präsent.
Als Grundlage für die Ausstellung hat eine Erhebung bei der Bevölkerung des Pantanals gedient. Gesammelt wurden dabei ebenso Rezepte und Informationen über die Anwendung der Heilpflanzen.
Die Ausstellung bietet deshalb auch einen Einblick in die Kultur und das Leben der Pantaneiros und zeigt, wie wichtig die in der größten Feuchtsteppe der Welt wachsenden Pflanzen für die Menschen sind.