<script>

Campo Grande: Tote Bäume müssen für Aras stehen bleiben

Veröffentlicht am 8. September 2018 - 14:53h unter Pantanal News

Die Stadträte von Campo Grande haben ein Gesetz erlassen, mit dem künftig tote Bäume nicht mehr gefällt werden dürfen. Geschützt werden sollen damit die Aras. Die brüten unter anderem in abgestorbenen Palmen und Bäumen.

Ara ararauna (Gelbbrustara) – Foto: sabiá brasilinfo

Der bis zu 90 Zentimeter große Gelbbrustara ist das Symboltier der Pantanalstadt. In der spielt sich zwischen August und Dezember jährlich ein besonderes Spektakel ab. Dann legen die Aras Eier und ziehen ihre Jungen groß. Etwa 140 Nester haben sie in Gärten, Parkanlagen und Baumalleen der Stadt angelegt. Die werden nicht nur von den stattlichen Federtieren betreut, sondern auch von den Stadbewohnern und Forschern.

Biologen des von der Biologin Neiva Guedes gegründeten Institutes Arara Azul haben seit der Ankunft der ersten Ara-Paare in der Stadt, im Jahr 1999, deren Nistaktivitäten betreut. Dass die Vögel vom Umland ins Stadtgebiet “umgezogen“ sind, wird von den Biologen mit einer Dürre in dem Jahr, Bränden und dem daraus folgenden Fehlen von Nahrungsmitteln erklärt.

Mittlerweile ist die Stadtpopulation der Aras in Campo Grande laut dem Institut auf etwa 500 angewachsen. Mit dem nun erlassenen Gesetz sollen die noch auffälligen Vögel noch besser geschützt werden. Wer einen toten Baum fällen will, muss künftig Baum oder Palme von der Umweltbehörde begutachten lassen. Tut er das nicht, wird ein Bußgeld fällig.

Mehr Möglichkeiten für Nistplätze sollen damit sowohl für den Gelbbrustara (Ara ararauna) als auch den Roten Ara (Ara chloropterus) geschaffen werden. Beide gelten nicht als vom Aussterben bedroht. Allerdings gibt es bisher wenig Forschungen über ihre tatsächliche Bestandsgröße.

Über den Gelbbrustara ist indes bekannt, dass seine Zahl wegen Bejagung für den illegalen Tierhandel und der Lebensraumzerstörung abnehmend ist.

Zumindest in der Stadt Campo Grande sorgen Stadtväter und Bewohner jedoch für ein kleines Refugium der schillernden Papageien.