Im Süden des Pantanals, in der Region Nheoclândia, sorgen knapp 10.000 Seen für eine einzigartige Landschaft. Etwa 1.500 von ihnen sind salzhaltig. Wegen ihrer chemischen und biologischen Charakteristika sind die im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul gelegenen Salzseen weltweit einzigartig, wie Leonardo Cury von der Universität Paraná (UFPR) konstatiert.
Die kreisförmigen, schwarzen oder dunkelgrünen Salzseen des Pantanals werden von einem Strand umrundet. Besonders ausgeprägt ist dieser während der Trockenzeit. Ihr Salzgehalt ist natürlich.
Verantwortlich für ihn sind geochemische Prozesse, die vom Wechsel der Trocken- und Überschwemmungszeiten beeinflusst werden, wie Forschungsarbeiten der Universität Mato Grosso do Sul (UFMS), der Universität São Paulo (USP), dem Institut Recherche pour le Dévelopment (IRD) und der University of California-Riverside (UCR) belegen.
Dozenten und Geologiestudenten der Universität Paraná wollen jetzt noch eingehendere Sudien durchführen. Erste Proben von Sedimenten und Wasser haben sie bereits zur Analyse von Tonmineralien und Isotopen genommen.
Die Studie ist Teil des Projektes Microbial. Das untersucht verschiedene Seen des amerikanischen Kontinents, unter anderem in Chile, Argentinien und auch im Pantanal. Laut Leonardo Cury kann das Pantanal als ein Thermometer des Planeten verstanden werden, was die Klimaveränderungen betrifft.
Von der Enträtselung der Salzseen des Pantanals erhoffen sich die Forscher deshalb nicht nur Aufschlüsse über die Entstehung der Seen. Cury räumt dem Pantanal ein großes Potenzial ein, die Evente zu verstehen, die unseren Planeten in der Vergangenheit geprägt haben, ein Gegenwartsmodell zu formen und die Zukunft besser zu verstehen, wie er es ausdrückt.