<script>

Behörde verbietet vorerst Bau von Wasserkraftwerken im Pantanal

Veröffentlicht am 21. September 2018 - 13:48h unter Pantanal News

Umweltschützer, Pantanalliebhaber und Wissenschaftler haben einen kleinen Teilsieg errungen. Bis 2020 dürfen im größten Feuchtgebiet der Welt keine neuen Wasserkraftwerke mehr gebaut werden. Die brasilianische Wasserbehörde ANA hat die Ausstellung von Genehmigung für deren Bau vorübergehend ausgesetzt.

Wasserkraftwerk – Screenshot Video

Abgewartet werden soll zunächst der Abschluß einer Studie über die wirtschaftlichen, sozialen und Umweltprobleme, die vom Bau der Stauwerke und Wasserkraftwerke ausgelöst werden können.

Auch Auswirkungen auf das Wasserregime, Wasserqualität und andere Nutzungsformen der Gewässer, wie Fischerei und der Tourismus, stehen im Mittelpunkt der Studie. Die ist von der Wasserbhörde ANA bereits im November 2016 begonnen worden.

Garantiert werden soll damit der Schutz des einzigartigen Bioms, wie es von der ANA heißt. Das wird von der Behörde selbst als “gefährdet“ eingestuft. Dass die Behörde jetzt aktiv wird, liegt ebenso an dem im März verabschiedeten Plan “Recursos Hídricos da Região Hidrográfica do Paraguai” (Wasserressourcen der hydrografischen Region des Flusses Paraguai).

Laut der Wasserbehörde sind im Becken des Flusses Paraguai, der das Pantanal umfasst, bereits sieben Wasserkraftwerke und 40 kleinere Wasserkraftanlagen gebaut worden. Gemeinsam erreichen sie eine Potenz von 1.111 MW.

Das Problem ist allerdings, dass weitere 97 Wasserkraftanlagen geplant sind. Für deren Bau war bisher lediglich eine einfache Umweltstudie notwendig. Die von den zahlreichen Anlagen ausgehenden Synergieeffekte sind bisher nicht berücksichtigt worden.

Umweltschützer befürchten indes, dass die Zerstückelung der Fließgewässer durch Stauwerke dramatische Folgen für das Pantanal haben könnte.