Die Größe eines Tierbestandes zu erkunden, stellt die Biologen immer wieder vor eine Herausforderung. Jetzt arbeiten Forscher daran, den aufwendigen Prozess mit Hilfe von Wärmebildern und speziellen Computerprogrammen zu automatisieren, um die Erkundung der Tierwelt des Pantanals zu erleichtern.
Bisher müssen die Biologen die an Wildwechseln und anderen Stellen angebrachten, selbstauslösende Kameras manuell Bild für Bild sichten und auswerten. Versuche, diesen Prozess zu automatisieren gibt es bereits.
Allerdings stößt der Einsatz der digitalen Technik dabei auf Grenzen. Die Pose der Tiere und ebenso der wechselnde Lichteinfall erschweren es den Programmen, die Protagonisten zu erkennen und sie den verschiedenen Arten zuzuordnen.
Das von brasilianischen Wissenschaftlern bei der International Joint Conference on Neural Networks vorgestellte System könnte da Abhilfe schaffen. Zum Einsatz kommen bei diesem thermische Bilder, auf denen die Tiere leichter lokalisiert werden können.
Ebenso verwendet werden Deep Learning Methods. Mit denen lässt sich das Computerprogramm trainieren, um die Tiere auch in den verschiedensten Posen zu erkennen.
Für das Training haben die Wissenschaftler laut Mauro dos Santos de Arruda von der Universität Mato Grosso do Su (UFMS) den Computer mit 4.800 Bildern von verschiedenen Tierarten gefüttert. Santos de Arruda ist einer der Forscher, die für das Projekt verantwortlich zeichnen.
Nach seinen Angaben liegt die Präzision des Programmes bei 86 Prozent. Automatisch erkannt werden können mit dem Computer bereits Tapir, Canindé-Ara, Capivara, das Wildschwein Cateto, der Echte Papagei, Nasenbär Quati und grosser Ameisenbär.