Abfall existiert für Leonardo Kenzo Minata aus dem Pantanal nicht. Der 27-Jährige nutzt Recyclingmaterial, um daraus Möbel zu bauen. Eigentlich hat er sich mit seiner Firma in Campo Grande auf Metallarbeiten spezialisiert. Jetzt ist er indes dabei eine neue Möbellinie herauszugeben.
Das Design von Kenzos Möbeln erinnert an die 70er Jahre. Ein aufgeschnittenes Metallfass wird zu einem orangefarbenen Sessel mit ledernem Sitzpolster und Beinen aus den Federn von Stoßdämpfern. Bei einem anderen Modell arbeitet er mit einem Künstler zusammen, um dem Sessel einen besonderen und individuellen Anstrich zu geben.
Verwendet werden in der Werkstatt Kenzos allerlei Wertstoffe wie Altreifen, Abbruchholz, Paletten, Metallfässer und Glasflaschen. Das Recyclingmaterial wird dabei nicht völlig umgewandelt, sondern erhält lediglich eine Aufwertung. „Upcycle“ nennt Kenzo die Umwandlung der Wertstoffe in Möbel. Bei der Entwicklung seiner Upcycle-Möbel hat er nicht nur Wert auf das Design gelegt. Wie er betont, seien die ergonometrische Grundlagen genau beachtet worden.
Kreiert hat der junge Produktdesigner, der eigentlich Werbung und Marketing studiert hat, ebenso eine Lampenserie. Einen Leuchter mit einem Arm, einen Leuchter mit Holzstruktur und sechs Armen und einen mit Metallstruktur und acht Armen. Bei ihnen kommen die Flaschen von Weinen, Champagner, Wodka und Whisky zum Einsatz.
Erstmals zu sehen sind die Recycling-Möbel bei der Messe „Casa Bazar“, die im August in Campo Grande stattfindet. Bei der Modemesse in der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso do Sul geht es neben Design und Schönheit auch um die nachhaltige Produktion.