Naturschutz und Tourismus können sich ergänzen. Wie, das zeigt sich im Pantanal. Dort wird mit Hilfe des Sportfischens die Natur und die Artenvielfalt der in den Flüssen des Feuchtgebietes lebenden Fische bewahrt. Gleichzeitig wird damit der Tourismus angekurbelt. Der bedeutet wiederum eine wichtige Einnahmequelle für die Bevölkerung.
Geschehen ist das allerdings nicht von heute auf morgen. Vielmehr war es ein Prozess, der durch den Zusammenschluss von Umwelteinrichtungen, Behörden und Nichtregierungsorganisationen vorangetrieben wurde.
Laut Ângelo Rabelo vom Instituto Homem Pantaneiro hat in der Vergangenheit jeder Tourist im Durchschnitt etwa 50 Kilogramm Fisch mit nach Hause genommen und so dem Pantanal entzogen. Jetzt wird auf das „Pesque e Solte“ gesetzt (übersetzt etwa: Fangen und Freilassen). Damit wird gewährt, dass der Fischbestand in den Flüssen des Pantanals nicht abnimmt. Benutzt werden zudem spezielle Angelhaken, um eine Verletzung der Fische zu vermeiden.
Um die Praktik zu verbreiten und populärer zu machen, gibt es mittlerweile ebenso Festivals, die auf „Pesque e Solte“ setzen, wie das Internationale Sportangel-Festival von Corumbá (Fipec). Das hat Anfang Februar hunderte Touristen angezogen. Beinahe alle Betten der 30 Hotels und 22 Schiff-Hotels Corumbás waren belegt, wie es von der Stiftung Tourismus (Fundação de Turismo do Pantanal) heißt.
Unterstützt wird das „Fangen und Freilassen“ auch von der Tourismusvereinigung Acert. Sílvio de Andrade von der Acert sieht es als unerlässlich an, auf nachhaltige Gewohnheiten zu setzen, um die Zukunft des Pantanals zu gewährleisten.