Ähnlich wie Markenweine eines bestimmten Anbaugebietes, hat nun auch der Honig aus dem Pantanal ein eigenes Regionssiegel erhalten. Anerkannt wird damit unter anderem, dass die Imkerei im größten Feuchtgebiet der Welt eine Tradition ist. Darüber hinaus ist damit eine Qualitätsgarantie verbunden.
Seit fünf Jahren haben die Imkerverbände der Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul um die Anerkennung des Siegels “mel pantaneiro“ (Pantanal Honig) gekämpft. Etliche Nachweise waren notwendig, unter anderem der, dass die Imkerei in der Feuchtsavanne Tradition hat. Dass ihr Honig etwas ganz besonderes ist, davon sind die Imker der Region überzeugt. Immerhin bietet das Pantanal statt Monokulturen eine Vielfalt an Vegetationseinheiten und ist weitgehend verschont von Agrochemikalien.
Aber auch die Eigenheiten der einzigartigen Feuchtsavanne selbst sorgen für außergewöhnliche Honigsorten. Etliche Nektar liefernde Pflanzen kommen nur dort vor. Zudem sind im Jahr gleich mehrere „Ernten“ möglich. So gibt es im Juli und August den Honig des Baumes Cambará, im März und April sind die Wasserpflanzen an der Reihe, wie die Wasserhyazinthe, im Dezember der Honig der Pimenteira und im Mai der Pfefferminzhonig. Für einen besonders aromatischen Honig sorgt die strauchartige Canjiqueira, die in der Feuchtsavanne Pantanal beheimatet ist. Nektar und Pollen sammeln die Bienen auch an den Blüten von den zahlreichen Kletterpflanzen und Lianen.
Von dem offiziellen Regionssiegel erhoffen sich die Imker, dass ihr Honig künftig in ganz Brasilien bekannter wird. Darüber hinaus sehen sie es als Anreiz, die Aktivitäten rund um den Honig anzukurbeln. Selbst an den Export ist gedacht. In Poconé befindet sich zudem bereits ein “Haus des Honigs“ in Bau, in dem die Mitglieder des Verbands bald mit dem Siegel ausgestatteten Honig schleudern, abfüllen und verkaufen können.