Es sind die Frauen der indigenen Völker, die aus Lehm und Ton des Pantanals Vasen, Töpfe und Tiere herstellen und mit geometrischen Mustern versehen. Ihre Töpferkunst findet allerdings nicht überall die gebührende Achtung. Das soll ein Projekt ändern, mit dem die Arbeit der indigenen Frauen gefördert und bekannter gemacht werden soll.

Dorf-Werkstatt Agua Bonita MS- Foto: Governo do Estado Mato Grosso do Sul

Geleitet wird das Projekt von der Universität Mato Grosso do Sul (UFMS), der University of Manitoba (Kanada) und der brasilianischen Wissenschaftsstiftung Fundect. Die Forscher wollen nicht nur die Frauen unterstützen und ihrer Töpferkunst mehr Raum bieten. Studiert wird vielmehr ebenso die jahrhundetealte Keramiktradition und Kultur der indigenen Völker.

Bisher standen dabei die Töpferarbeiten des Volkes der Kadiwéu im Mittelpunkt. Jetzt sollen auch die Völker Terena und Kinikinau unterstützt werden. Alle drei Völker leben im Pantanal. Das spiegelt sich auch in ihren Arbeiten wieder. So formen die Frauen aus dem Ton unter anderem Tiere des Pantanals. Jede Ethnie versieht ihre Werke mit für ihre Völker typische geometrische Muster.

Die Zutaten für die bunten Vasen und Töpfe stammen allesamt aus der Natur. Für die Bemalung stellen die Frauen beispielsweise Pigmente aus Pflanzen und Kohle her. Fixiert werden die Farben mit einem Harz, dass sie vom Baum Pau-Santo (Palisander) gewinnen. Auch der Pinsel stammt direkt aus der Natur. Gemalt wird mit einem Holz- oder Bambusspan.

In Kulturzentren werden die Arbeiten der Frauen der Kadiwéu, Terena und Kinikinau bereits angeboten. Das Projekt sieht aber auch eine Verbreitung der Arbeiten über das Internet vor. Geplant ist zudem ein Ethnotourismus, bei dem Interessierte die Dörfer besuchen und direkt einen Einblick in die Töpferkunst der Indio-Frauen erhalten können.

Kunsthandwerk und Töpferwaren sind für die indigenen Völker von großer Bedeutung. Sie stehen nicht nur für den Erhalt der Traditionen, sondern bieten ihnen ebens eine alternative Einnahmequelle.