<script>

„Nieren Südamerikas“ – 180 Millionen Liter Wasser ergießen sich ins Pantanal

Veröffentlicht am 23. März 2022 - 08:33h unter Pantanal News

Nicht nur der Amazonas-Regenwald ist für das Klima von Bedeutung, sondern ebenso das Pantanal. Cássio Bernardino vom WWF-Brasil sieht die größte Feuchtsteppe der Welt als die “Nieren Südamerikas“.

Pantanal Luftaufnahme – Foto: sabino-jose auf Pixabay

In nur einem Sommer fließen über das angrenzende Hochplateau in das einzigartige Biom etwa 180 Millionen Liter Wasser ein, wie Forscher schätzen. Das stammt vor allem aus dem Cerrado und den Übergangsgebieten zum Amazonas-Regenwald, so Cássio Bernardino.

Das Biom Pantanal hat eine wichtige Funktion inne. Es filtert das Wasser und reguliert den Wasserhaushalt der brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul sowie ebenso der Nachbarländer Bolivien, Paraguay und Argentinien, wie Cássio Bernardino in seinem Beitrag über das Pantanal zum Weltwassertag erklärt.

Wie ein Schwamm nimmt die Feuchtsteppe das Wasser auf. Während im Pantanal selbst in der Überschwemmungszeit weite Flächen unter Wasser stehen, wird der Abfluss in andere Regionen verzögert.

Für das Gleichgewicht des Wasserhaushalts ist das Pantanal deshalb von großer Bedeutung. Darüber hinaus spielt die Evapotranspiration der Feuchtsteppe eine wichtige Rolle.

Durch die Verdunstung von Wasser und die Abgabe von Wasserteilchen durch die Pflanzen wirkt sich das Pantanal ähnlich wie der Amazonas-Regenwald auf das Niederschlagsregime im Südosten und zentralen Westen Brasiliens aus.

Allerdings hat das von der Unesco als Weltnaturerbe und Biosphärenreservat anerkannte Biom in den vergangenen drei Jahrzehnte erheblich an Wasserfläche eingebüßt. Nach einer Studie des Projektes MapBiomas Água hat das Pantanal seit 1985 etwa 74 Prozent seiner Wasseroberfläche verloren.