Im Haar des Jaguar steckt jede Menge Information. Es gibt beispielsweise Auskunft über die Nahrungsquelle der größten Wildkatze Amerikas und über die Schwermetallbelastung. Im Nationalpark Pantanal und der Estação Ecológica de Taiamã werden seit August Haarproben der Jaguare gesammelt und analysiert.
Der Vorteil der Haarproben ist, dass sie die Tiere nicht beeinträchtigt, wie die Forscher betonen. Aufgestellt wurden an sieben verschiedenen Stellen Stacheldrahtfallen, an denen die Fellhaare der Jaguare zurückbleiben. Zusätzlich haben die Forscher Selbstauslösende Kameras aufgestellt, um die Tiere zu beobachten und zu identifizieren.
Die gleiche Methode wurde bereits in Alaska bei der Erforschung der Kodiac-Bären eingesetzt. Beim Jaguar hat sie allerdings Premiere. Herausfinden wollen die Wissenschaftler, ob und inwieweit die Wildkatzen des Pantanal mit Quecksilber belastet sind.
Über die Isotopen sollen zudem Aussagen über den Anteil der Fische bei der Nahrung der Jaguare möglich sein. Erste Studien zeigen bereits, dass sich die Jaguare im Untersuchubgsgebiet beinahe ausschließlich von Fischen und Kaimanen ernähren, wie Aurea Ignácio von der Universität Mato Grossos ausführt.
Laut bereits veröffentlichten Studien sind jedoch sowohl bei den Fischen als auch den Kaimanen Quecksilberbelastungen festgestellt worden. Etwa zwölf Prozent der Raubfische weisen dabei Konzentrationen auf, die über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation WHO liegen.
Jetzt wollen die Forscher herausfinden, ob auch die Jaguare Quecksilberanreicherungern aufweisen. Dieses kann unter anderem von den im Pantanal tätigen “garimpeiros“ stammen, die das Metall bei der Suche nach Gold verwenden.
Allerdings gibt es im größten Feuchtgebiet der Welt ebenso Konditionen, bei denen das Quecksilber natürlich im Wasser, der Luft und im Boden vorhanden ist und über die Nahrungskette zu einer Anreicherung im Körper führen kann.
Beteiligt sind an dem Projekt mehrere Forschungseinrichtungen, allen voran die Universität des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso, die Oregon State University (USA) und die Estação Ecológica de Taiamã.