Waren es früher vornehmlich echte Fazendeiros, die sich fernab der Zivilisation eine Existenz als Viehzüchter aufgebaut hatten, ist heute mehr und mehr der Ökotourismus wichtigste Einnahmequelle für die dort lebenden Menschen. Der Naturliebhaber kann bei einem Aufenthalt in der Sumpflandschaft zwischen einfachen Pensionen, komfortable Lodges und luxuriösen Hotels wählen. Fast alle bieten professionelle Touren zu Fuß, auf dem Pferd, einem Jeep oder mit dem Boot laden zur Erkundung der Umgebung ein. Ausgangspunkt einer Reise in den Pantanal sind Campo Grande im Bundesstaat Mato Grosso do Sul und Ciuabá im Bundesstaat Mato Grosso mit ihren regionalen Flughäfen, von wo aus der Besucher mit einem Jeep der Pousada oder des Hotels zu seiner gewählten Unterkunft gebracht wird.
Unvergessliche Erlebnisse im wilden Westen Brasiliens
Von Deutschland aus steuern die großen Fluggesellschaften fast ausnahmslos den Südosten des Landes an. Günstige Flüge nach São Paulo oder Rio de Janeiro findet man durchaus mit ein wenig Glück, den Weiterflug aus den Millionenmetropolen am Atlantik ins größte Feuchtgebiet der Erde übernehmen dann nationale Fluggesellschaften wie TAM, Gol oder Azul. Wer den Mittelwesten Brasiliens nicht über den Wolken durchqueren möchte, der kann auch auf die zahlreichen Überlandbusse ausweichen. Dann sieht man zumindest etwas von der faszinierenden Landschaft, auch wenn aufgrund der großen Entfernungen bis zu zwei Tage für die einfache Strecke in den Pantanal eingeplant werden müssen.
Der wilde Westen Brasiliens ist auch auf einer ganz normalen Reise nach Brasilien einen Besuch wert. Eine unberührte Natur ist Lohn für die lange und teilweise beschwerliche Anreise, doch vor Ort trifft man auf ein Ökosystem, welches einmalig auf unserem Planeten ist. Und spätestens nach der Beobachtung der vielen Dutzend dort heimischen Vogelarten, dem Aufspüren von Kaimanen und Wasserschweinen oder dem Fischen von Piranhas im Sonnenuntergang ist der Abenteuertrip ins Pantanal zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden.