Das Pantanal birgt noch etliche Geheimnisse. Das gilt auch für die Lagoa Misteriosa. Die erscheint auf dem ersten Blick ein blauer See zu sein. Tatsächlich ist sie eine auf natürliche Weise überflutete Höhle. Für Touristen ist sie erst seit elf Jahren zugänglich. Seitdem hat sie allerdings schon tausende Schnorchler und Taucher in ihren Bann gezogen.
Ein Grund dafür ist das kristallklare Wasser. Das erlaubt Tauchern eine Sichtweite von 60 bis 70 Metern. Aber auch ihr Name, Lagoa Misteriosa, Mysteriöser See, zieht Neugierige an. Den Namen verdankt der See tatsächlich einem Mysterium. Das bezieht sich auf seine Tiefe. Die ist nach wie vor unbekannt.
Erstmals wurde der See im September 1992 betaucht, bei einer internationalen Expedition, bei der die Region um Bonito im Mittelpunkt stand. Damals ist der Höhlenforscher Augusto Auler in eine Tiefe von 66 Metern getaucht.
Der Boden war damit aber noch lange nicht erreicht. 1998 versuchte es der Taucher Gilberto Menezes de Oliveira. Er tauchte bis zu 220 Meter hinab. Aber auch er konnte den Höhlengrund dabei nicht ausmachen.
Fest steht indes, dass es einer der tiefsten Höhlensees Brasiliens ist. Angeboten werden in ihm Schnorchel- und auch Tauchtouren. Wer ihn erkunden will, hat die Wahl zwischen Tauchgängen in eine Tiefe von bis zu acht Metern, 18 Metern oder 25 Metern. Technische Tauchgänge werden in eine Tiefe von bis zu 60 Metern angeboten.
Allerdings ist das Wasser lediglich zwischen April bis September glasklar. Von Oktober bis März präsentiert ist der Höhlensee wegen eines natürlichen Phänomens mit Microalgen grünlich und weniger zum Tauchen geeignet, wie es von der Verwaltung der Lagoa Misteriosa heisst.