Wie sich die Natur im größten Feuchtgebiet der Welt anhört, das wollen Forscher herausfinden. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Stimmen der Tiere aufzunehmen, um so mehr über die Artenvielfalt des Pantanal zu erfahren. Die Tierstimmenaufnahmen sind Teil einer internationalen Studie bei der neue Methoden eingesetzt werden, um die ökologischen Zusammenhänge im Pantanal zu erforschen.
In Zusammenarbeit mit der finnländischen Universität in Helsinki sowie Universitäten in den USA und Kanada wollen die brasilianischen Wissenschaftler der staatlichen Universität São Paulos und des Campus in Rio Claro in den nächsten vier Jahren die Tier- und Pflanzenwelt des Feuchtgebietes genauer unter die Lupe nehmen. Einsetzen wollen sie neue Technologien, um die Artenvielfalt zu erfassen und herauszufinden welchen Einfluss diese auf die Gesellschaft hat, auf die Wasserqualität, die Bestäubung der Pflanzen, das Klima und die natürliche Regeneration verschiedener Flächen. Ziel ist es aber auch, mehr über die Wanderbewegungen der verschiedenen Tiere zu erhalten.
Unter anderem wollen die Forscher dazu 60 Tonaufnahmegeräte entlang verschiedener Korridore installieren. Sie sollen die Gesänge der Vogelwelt festhalten. Über den Gesang lassen sich wiederum die verschiedenen Arten bestimmen, die im Pantanal beheimatet sind. Da die Aufnahmegeräte rund um die Uhr aktiv sind, erwarten sich die Wissenschaftler genauere Daten über die Tierwelt. Neben der Erfassung der Vogelwelt, sollen auch Fledermäuse, Eichhörnchen, Jaguare genauer beobachtet und deren Laute aufgenommen werden. Dies auch, um weitere Informationen über den Zusammenhang zwischen Jäger und Beute zu gewinnen.
Einfließen sollen die gewonnenen Aufnahmen in eine Ton-Datenbank, über die dann die Laute der verschiedenen Tiere abgerufen werden können. Das Projekt beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Pantanal, das einen der Schwerpunkte bietet. Studieren wollen die Wissenschaftler ebenso Bereiche im Amazonasgebiet und im Cerrado, im Süden des Bundesstaates Mato Grosso do Sul.