In der größten Feuchtsavanne der Welt kommen immer mehr Kameras zum Einsatz. Die sind in der Regel mit Sensoren zur Selbstauslösung ausgestattet. Einige von ihnen enthalten ebenso wie Handys das Ortungssystem GPS und manche auch eine WiFi-Verbindung.
Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul tragen die Handys der freien Wildbahn in hohem Maß zur Tiererforschung bei, wie Wissenschaftler konstatieren. Mit zahllosen durch die Tiere ausgelösten Ablichtungen liefern sie unzählige Schnappschüsse und Videos mit einer mittlerweilen guten Resolution.
Mit Kameras besonders stark ausgestattet ist das Pantanal in der Region Nhecolândia, in einem Gebiet von 350 Quadratkilometern. Seit 2010 sind dort in über 10.000 Nächten Bilder entstanden. Registriert wurden Szenen vom Ameisenbär bei der Nachmittagsbrotzeit. Auch eins der seltensten Säugetiere Brasiliens hat vor der Kamera posiert, das Riesengürteltier Tatu-canastra.
Als besondere Seltenheit gelten selbst ausgelöste Fotos von seinem kleinen Verwandten, dem Nacktschwanzgürteltier (Cabassous unicinctus). Gerade einmal elf Minuten erscheint dieses laut den Biologen täglich an der Erdoberfläche. Die haben für einen digitalen Abdruck ausgereicht.
Neben neugierigen Tieren, welche die Kameras zu küssen scheinen wollen, gibt es aber auch nervösere. Attacken auf die Kameras kommen durchaus vor, sagen die Forscher.
Für die bieten die Aufnahmen unter anderem Informationen über die Gesundheitskondition der Wildtiere, Daten über deren Reproduktion und Vorkommen und ebenso die Größe der Bestände. Darüber hinaus können einzelne Tiere identifiziert werden.