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Städte des Pantanals stehen unter Wasser

Veröffentlicht am 15. Januar 2016 - 20:35h unter Pantanal News

Foto: Chico Valdiner/ Gecom-MT

Starke Überschwemmungen im Pantanal – Foto: Chico Valdiner/ Gecom-MT

Seit Wochen anhaltende schwere Regenfälle haben in den Städten des Pantanals für starke Überschwemmungen gesorgt. Bereits ein Drittel der Munizipe des Bundesstaates Mato Grosso do Sul haben den Notstand erklärt. Eine Siedlung mit etwa 1.000 Einwohner ist seit beinahe drei Wochen völlig von der Umwelt abgeschnitten. Insgesamt sind mindestens 67.000 Menschen betroffen.

Auch wenn die Bewohner des Pantanal an regelmäßige Überschwemmungen gewöhnt sind, übersteigen die diesjährigen Hochwasser alle Erwartungen und betreffen selbst Stadtbewohner. Vor allem die gehobenen Wasserstände der Flüsse Aquidauana, Miranda und Taquari bereiten Bevölkerung und Behörden sorgen.

Der Rio Aquidauana liegt bereits mehr als sechs Meter über seinen normalen Wasserstand und ist weiter am Steigen. Am Donnerstag (14.) wurde sein Wasserstand mit 9,29 Meter angegeben. Beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2011 hatte er zehn Meter erreicht. Etwa 150 Menschen sind in Notunterkünften untergebracht, 28 Städte haben den Notstand erklärt.

Etliche Brücken können nicht mehr benutzt werden. Mindestens fünf Brücken wurden durch das Hochwasser bereits zerstört, andere sind überflutet. Schon am 2. Januar ist eine Betonbrücke über den Rio Santo Antônio im Südwesten des Bundesstaates Mato Grosso do Sul eingebrochen, welche die Städte Guia Lopes da Laguna und Antônio João mit einander verbunden hat. Videos zeigen, wie sie im Dominoeffekt nach und nach einstürzt.

Sie war erst 2012 der Öffentlichkeit übergeben worden. Die 60 Meter lange Konstruktion hatte 1,3 Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 300.000 Euro) gekostet und war als Ersatz für eine bei den Überschwemmungen 2011 zerstörte Brücke gebaut worden.

Einen enormen Verlust müssen auch etliche Landwirte und Rinderhalter hinnehmen. In den vergangenen Tagen sind bereits 20.000 Liter Milch weggeschüttet worden, weil die Straßen nicht von Tankwagen befahren werden können.