Allein im Pantanal des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso sind bisher 330 verschiedene Fischarten wissenschaftlich erfasst worden. Einer der wohl berühmtesten unter ihnen ist der bis zu zehn Kilogramm schwere Dourado (Salminus brasiliensis). Beim jüngsten Forschungsprojekt steht allerdings nicht er im Mittelpunkt.
Vielmehr wollen die Biologen mehr über seine kleineren Kollegen herausfinden. Die stellen immerhin 85 Prozent der Pantanalfische, was theoretisch ein enormes Potential für die Aquaristik bedeutet.
“Piquiras“ werden die kleineren Fischarten in Brasilien genannt. Viele der Piquiras sind auffällig gezeichnet oder bunt und dadurch für Aquarianer attraktiv. Beispiele sind der etwa fünf Zentimeter große Tetra-petro (Gymnocorymbus ternetzi, Trauermantelsalmler) aus dem Becken des Flusses Paraguay sowie andere Arten aus der Familie der Echten Salmler.
Hinter dem Forschungsprojekt steht die Idee, den Bewohnern des Pantanals eine zusätzlice Einnahmequelle zu bieten. Erarbeiten wollen die Biologen deshalb auch eine Anleitung zur kontrollierten Zucht von Aquariumfischen der Pantanalflüsse.
Durchgeführt werden Projekt und Studie von der Universität Mato Grosso (Unemat) in Partnerschaft mit der Organisation Sustentar in der Region Cáceres.