Die Fische sind für viele Bewohner des Pantanal eine wichtige Einnahmensquelle. Die soll nun noch stärker gefördert werden. Forschungszentren arbeiten derzeit an der Entwicklung eines Brotaufstrichs und anderen Fertigprodukten, in denen weniger bekannte Fischarten des größten Feuchtgebietes der Welt die Hauptbestandteile sind.
Bereits angeboten werden in verschiedenen Restaurants des Pantanal japanische Sushi-Gerichte aus den berühmten Piranhas. Jetzt soll der Speiseplan jedoch noch mit weiteren Fischarten des Feuchtgebietes angereichert werden. Seit einem Jahr arbeiten Forscher der Universitäten Mato Grossos und Mato Grosso do Suls sowie der landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung Embrapa daran, wie sich verschiedene Fischarten in Fertigprodukten wie Brotaufstrichen oder dem Quibe verwenden lassen. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem der curimbatá (Barbensalmler), piavuçu (Leporinus) und die Antennenwelse palmito und barbado, die in den Flüssen und Bächen des Pantanal häufig angetroffen werden, allerdings im restlichen Brasilien weitgehend unbekannt sind.
Beliebt sind in Brasilien sowohl der Brotaufstrich “patê” als auch die arabischen Fleischröllchen “quibe”. Dass sie auch aus den genannten Fischarten hergestellt werden können, haben die Wissenschaftler bereits bewiesen. Jetzt sollen weitere Forschungen mehr Auskunft über die Haltbareit der Produkte geben. Nach Angaben der Embrapa steht indes bereits fest, dass die Produkte aus den Pantanal-Fischen äußerst schmackhaft und darüber hinaus nahrhaft sind.
Geht das Konzept der Forscher auf, werden sich mit dem Fisch-Quibe und Brotaufstrich den Bewohnern des Pantanal neue Einnahmensquellen erschließen. Von der Befischung nicht so bekannter Arten erhoffen sich die Projektleiter zudem einen positiven Einfluß auf das ökologische Gleichgewicht und die Fischbestände der Gewässer.