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Büffel sollen Rinderherden vor Jaguaren schützen

Veröffentlicht am 24. April 2014 - 20:24h unter Pantanal News

6757037039_29dc4f8369Immer wieder werden im Pantanal Jaguare erschossen, weil Farmer um ihre Rinder bangen. Nichtregierungsorganisationen, die sich für den Schutz der seltenen Großkatzen einsetzen, schlagen nun ungewöhnliche Maßnahmen vor. Damit sollen die Rinderzüchter ihre Herden gegen ungewollte Angriffe wappnen können.

Das Pantanal gilt als die Region Brasiliens, in der die meisten Jaguare vorkommen. Allerdings ist in dem Feuchtgebiet ebenso die Rinderzucht an der Tagesordnung. Weil es immer wieder zu Zwischenfällen kommt, wollen Umweltschützer nun verstärkte Aufklärungsarbeit leisten. Denn erst Ende März und Anfang April wurden am Fluss Cuiabá im Bundesstaat Mato Grosso zwei erschossene Tiere entdeckt. Es wird vermutet, dass sie nur aus der Angst heraus getötet wurden, sie könnten Rinder anfallen. Untersuchungen zu Folge haben die gefleckten Großkatzen jedoch keine Tiere der in der Umgebung weidenden Rinderherden gerissen.

Um die in Brasilien unter dem Namen „Onça-pintada“ bekannten Raubtiere besser zu schützen, haben Nichtregierungsorganisationen, Umweltpolizei und Vertreter des Institutes Homem Pantaneiro (IHP) bereits geeignete Maßnahmen diskutiert. Sie fordern unter anderem verstärkte Kontrollen. Diese sollen auch die verbotene Praxis der Anfütterung umfassen, mit der Jaguar angelockt werden, um Touristen eine Attraktion zu bieten. In der Folge verlieren die Wildkatzen ihre Scheu vor Menschen und deren Ansiedlungen. Angriffe auf Hunde und Kühe können dadurch die Folge sein.

Damit Rinder und Jaguar nebeneinander leben können, sollen die Menschen der Region besser aufgeklärt werden. Experten betonen in diesem Zusammenhang, dass ein Schutz der Tiere mit einfachen Maßnahmen möglich ist. Sie empfehlen, die Rinderherden mit einem Büffel zu bestücken, da dieser sich dem Jaguar entgegenstellt und vertreibt, sollte er sich der Herde nähern. Ein anderer Vorschlag ist, gezielt die ebenfalls im Pantanal heimischen Wasser- und Wildschweine zu züchten, da diese eine bevorzugte Nahrung der Jaguar darstellen.

Die gefleckten Jaguare sind in Brasilien mittlerweile sehr selten und aufgrund ihrer großen Jagdgebiete nur schwer zu beobachten. Doch jeder Brasilianer hat eigentlich mit ihnen fast tagtäglich zu tun. Ihr Antlitz ziert seit dem 01. Juli 1994 die Rückseite des 50-Reais-Scheins und ist damit millionenfach im Land verbreitet. Trotzdem ist es ein fast vergessenes Tier, für dessen Schutz viel zu wenig unternommen wird.