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Entwässerungsgräben bedrohen Sumpfhirsche des Pantanal

Veröffentlicht am 2. März 2017 - 20:22h unter Pantanal News

Eine jüngst durchgeführte Zählung zeigt, dass die Zahl der Hirsche im Pantanal abnehmend ist. Verantwortlich sind dafür unter anderem Entwässerungsgräben, wie in einer Studie hervorgehoben wird. Durchgeführt wurde diese in der Region des staatlichen Parkes Várzeas do Rio Ivinhema im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul.

Sumpfhirsche – Foto: sabiá brasilinfo

Für die landwirtschaftliche Nutzung der Auen angelegte Entwässerungsgräben im Becken des Flusses Paraná haben dazu beigetragen, dass die Hirschpopulation in den vergangenen Jahren um die Hälfte gesunken ist, so die Forscher des Landwirtschaftsamtes Embrapa Pantanal. Nachgewiesen haben sie dies mit Zählungen und Luftaufnahmen zwischen 2002 und 2016 in dem 79.000 Hektar umfassenden Park.

Erklärt wird die Reduzierung mit den Umweltbedingungen. Der Sumpfhirsch ernährt sich zu 60 Prozent von Wasserpflanzen und zu 35 Prozent von auf Feuchtflächen wachsenden Pflanzen, wie Forschungen der Embrapa zeigen. Mit den Etwässerungsgräben verschwindet somit ihre Nahrungsgrundlage. Im Jahr 2012 gab in der Park-Region laut den Forschern bereits die enorme Menge von 4.000 Kilometern Entwässerungsgräben.

Gesunken ist die Zahl der Hirsche ebenso unterhalb des Wasserkraftwerkes Sergio Motta. Dort wird der Bestand 2002 noch mit 1.550 Tieren angegeben, während es 2009 nur noch 900 waren. Anders sieht es im vom Energieunternehmen Cesp geführten Reservat „Cisalpina“ aus. Weil es dort keine Entwässerungsgräben gibt, hat sich die Hirschzahl von 87 im Jahr 2002 auf 150 im Jahr 2016 erhöht.

Um den bedrohten Sumpfhirsch zu schützen, fordern die Forscher nicht nur stärkere Kontrollen, sondern ebenso das Zuschütten bereits vorhandener Entwässerungsgräben, die sich innerhalb von Schutzgebieten befinden.