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Erstmals Jaguare erfolgreich in freie Wildbahn entlassen

Veröffentlicht am 24. Oktober 2016 - 17:30h unter Pantanal News

Jaguar - Foto: MG_19548228/Fotolia.com

Jaguar – Foto: MG_19548228/Fotolia.com

Zum ersten Mal sind im Pantanal zwei junge Jaguare ausgesetzt worden. “Isa“ und “Fera“ sind in einem Rehabilitationszentrum für Wildtiere unter der Aufsicht von Biologen und Forschern aufgewachsen, nachdem sie 2014 ihre Mutter verloren haben. Jetzt sind die nur zwei Jahre alten Großkatzen wieder in die Freiheit entlassen worden.

Fünf Monate lang sind die Katzengeschwister zunächst in einem Rehabilitationszentrum für Wildtiere im Bundesstaat São Paulo groß gezogen worden, bevor sie im “Refúgio Ecológico Caiman“ in Miranda aufgenommen wurden. In der Region sollen 70 Jaguare leben, die von der Organisation ”Onçafari” monitoriert werden.

Dort sind die beiden Jungtiere in einem 10.000 Quadratmeter großen mit vier Meter hohen Netzen umzäunten Gehege “trainiert“ und auf ihr Leben in der Wildnis vorbereitet worden. Die Kosten für die Anlage in Höhe von zwei Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 571.000 Euro) haben die Nichtregierungsorganisation “Onçafari” und Unternehmer übernommen, von denen Isa und Fera “adoptiert“ worden sind.

Forscher und Biologen haben den beiden Jaguaren die Mutter ersetzt. Unter ihren Augen haben sie gelernt, Capivaras, Wildschweine, Hasen und Kaimane zu jagen, die vom Umweltinstitut ICMBio eigens dafür eingefangen und in dem Gehege ausgelassen worden sind. Notwendig war dazu allerdings eine Genehmigung vom Ethik-Komitee.

Beobachtet worden sind die Geschwister mit Hilfe von Kameras, um weitmöglichst einen Kontakt und die Gewöhnung an Menschen zu vermeiden. Die Beutetiere sind deshalb auch hinter Schutzschildern freigelassen worden, damit Isa und Fera die Forscher nicht sehen konnten.

Nach ihrer Freisetzung werden die zwei “Onças“ nun mit Hilfe von Halsbandsendern überwacht. Laut den Wissenschaftlern haben sie sich in der Natur des Pantanal bereits ihren Platz erobert.

Motiviert von dem Erfolg der Aufzucht und der Aussetzung soll das Projekt jetzt als Vorbild für andere Regionen Brasiliens dienen, in denen die Konzentration der Jaguare geringer ist. Mit Hilfe von einer Nachzucht und Vorbereitung des Nachwuchs, könnte so die Zahl der Wildkatzen etwa in der Caatinga wieder erhöht werden, so die Forscher.