<script>

Forscher entdecken im Pantanal Heilpflanzen, die Boden von Quecksilber befreien

Veröffentlicht am 12. Oktober 2019 - 12:08h unter Pantanal News

Brasilianische Forscher haben herausgefunden, dass einige im Pantanal wachsende Pflanzen nicht nur Heilpflanzen sind, sondern auch den Boden von Schwermetallen befreien. Entdeckt haben sie die besondere Gabe durch illegale Schürfaktivitäten, bei denen zur Goldauswaschung Quecksilber verwendet wird.

Corticeira (Aeschynomene fluminensis) – Screenshot Video

Vor allem in den 1980er und 1990er Jahren ist im Pantanal in illegalen “garimpos“ (Schürfgruben) mit Hilfe von Quecksilber Gold ausgewaschen worden. Jahrzehnte später haben Forscher der Universität Mato Grosso (UFMT) dann entdeckt, dass genau auf diesen hochbelasteten Flächen in der Nähe von Pocone der Knöterich “Erva-de-bicho“ (Polygonum acuminatrum) und der Halbstrauch “Corticeira“ (Aeschynomene fluminensis) gut gewachsen sind.

Darauf aufmerksam geworden, haben sie das Phänomen genauer untersucht und herausgefunden, dass die Pflanzen Mikroorganismen besitzen, die Quecksilber abbauen. Den Nachweis haben die Forscher mit der Reproduzierung der Mikroorganismen im Labor erbracht.

Zum Teil wird die giftige Substanz in der Pflanze gebunden und zum Teil in Gas verwandelt, das ohne jegliche Schäden in die Atmosphäre freigegeben wird, so die Wissenschaftler. Das Ergebnis war, dass mit Hilfe der Pflanzen und ihrer Mikroorganismen das Quecksilber im Boden nahezu verschwunden war.

Normalerweise geschieht der Abbau des Metalls in verseuchten Böden über Jahrzehnte hinweg. Ein weiteres Problem ist, dass sich das Quecksilber über die Nahrungskette anreichert. Der Entdeckung der Pantanal-Forscher wird deshalb eine besondere Bedeutung eingeräumt.

Beteiligt waren an der 2017 begonnenen Studie neben Wissenschaftlern ebenso Studenten und Doktoranten. Jetzt werden Unternehmen gesucht, welche die von ihnen entwickelte Technik kommerziell zur Regenerierung von mit Quecksilber verseuchten Böden einsetzen wollen.