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Gehäuftes Auftreten von Kaimankadaver auf Pantanals Flüssen

Veröffentlicht am 18. Januar 2019 - 14:48h unter Pantanal News

Auf den Flüssen des Pantanals treibende, aufgedunsene Kadaver von Kaimanen oder verdörrte Kadaver auf der Strasse bereiten Umweltschützern und ebenso der Tourismusbranche Sorgen. Laut Tierärzten sind sie Opfer von Wilderern geworden, die es auf das Kaimanfleisch abgesehen haben.

Verdörrter Kaiman auf der Transpantaneira – Foto: sabiá brasilinfo

Hinter der großen Anzahl von Kaimankadavern steckt nach Angaben der Biologen kein natürlicher Tod oder eine Krankheit. Sie gehen vielmehr von Wilderern aus, da vielen der Reptilien Körperteile wie der Schwanz fehlen.

Betroffen ist die Pantanalregion des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso do Sul. Vor allem auf dem Rio Paraguai und in der Nähe der Stadt Corumbá werden immer wieder tote Kaimane gefunden. Getötet werden Tiere verschiedener Größe und unterschiedlichen Alters. In einem Video wird ein Kaimankadaver gezeigt, dessen Alter von einem Tierarzt auf 50 bis 60 Jahre geschätzt wird.

Noch gilt die Bestandsdichte der Kaimane im Pantanal als nicht gefährdet. Dennoch hat die gehäufte Zahl der Kadaver Alarm ausgelöst. Kaimane kommen erst mit 20 Jahren oder mehr in das Fortpflanzungsfähige Alter. Eine Zunahme der illegalen Tötung erwachsener Tiere könnte sich deshalb negativ auf das ökologische Gleichgewicht auswirken.

Das Bejagen von Kaimanen und anderen Wildtieren ist in Brasilien verboten. Um die Nachfrage nach Kaimanfleisch zu stillen, gibt es im Pantanal eigenen Farmen, auf denen die Reptilien gezüchtet werden.

Von der Umweltpolizei Polícia Militar Ambiental wird indes eingeräumt, dass nicht alle Regionen des Pantanals überwacht werden könnten. Im vergangenen Jahr sind dennoch neun Personen mit Kaimanfleisch erwischt und wegen Umweltvergehen bestraft worden.