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Indio Territorium: Guarani Kaiowá erringen ersten Teilsieg

Veröffentlicht am 22. Mai 2016 - 09:12h unter Pantanal News

Die Ausweisung des Indio-Territoriums Dourados Amambai Peguá I im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul ist einen Schritt näher gerückt. Von der Indio-Behörde Funai ist das Gebiet nach einer vorgelegten anthropologischen Studie offziell anerkannt worden. Als nächster Schritt wird nun ebenso die Anerkennung durch das Justizministerium erwartet.

Proteste der Guarani-Kaiowa in Brasilia - Foto: Fabio Rodrigues Pozzebom/Agência Brasil

Proteste der Guarani-Kaiowa in Brasilia für das Indio-Territorium – Foto: Fabio Rodrigues Pozzebom/AgênciaBrasil

Mato Grosso do Sul hat in der Vergangenheit durch die steigende Zahl von gewalttätigen Landkonflikte und Tote auf Seiten der Indigenen traurige Berühmtheit erlangt. Betroffen ist vor allem das Volk der Guarani Kaiowá.

Mit der Studie sind insgesamt vier Bereiche als “traditionell indigene Gebiete“ beschrieben worden, das Javorai Kue, Pindo Roky, Urukuty und Laguna Joha, in denen etwa 5.800 Männer, Frauen und Kinder leben. Sie Gebiete liegen in der Region von Dourados in den Städten Amambai, Caarapó und Laguna Carapã.

Laut Funai wurden die Guarani Kaiowá um 1822 herum gezwungen ihr Land zu verlassen, um darauf den Tee Erva mate anzubauen. In der Studie heißt es jedoch, dass die Indigenen die Verbindung zu ihrem Land bis heute aufrecht erhalten haben.

Ein Teil von ihnen lebt heute zusammen gedrängt in der lediglich 3.500 Hektar umfassenden Reserva Indígena de Caarapó. Das nun von der Funai anerkannte Gebiet erstreckt sich indes auf einer Fläche von 55.590 Hektar.

Ganz ohne Druck kam die Anerkennung allerdings nicht zustande. Führende Indiovertreter hatten Anfang Mai das Hauptgebäude der Funai in Brasília besetzt und dieses erst nach der Zusicherung einer Unterzeichnung wieder verlassen.

Von den Guarani Kaiowá werden neben Amambai Peguá I weitere neun Ausweisungen ihnen zustehender Gebiete gefordert. Unterstützung erhalten sie von Menschenrechtsorganisationen und auch einigen Politikern, dies auch, um ein weiteres Blutvergießen zu vermeiden.

Wie nach der Suspendierung Präsidentin Dilma Rousseffs nun die Interimsregierung mit den Problemen um die Rechte der indigenen Völker umgehen wird, ist allerdings offen.