Im Pantanal gibt es sie noch, die legendären Cowboys. Wie sie leben und arbeiten, das zeigt nun ein Buch mit Fotos und Reportagen, das am Donnerstag (11.) offiziell vorgestellt wird. Hinter dem Buch steckt die brasilianische Journalistin Débora Alves, die als einzige Frau zwei Wochen lang mit einer Gruppe von Männern in den Feuchtsavannen des Pantanal unterwegs war, um sie bei der Arbeit mit den Rindern zu begleiten und den harten Alltag der Viehtreiber zu dokumentieren.
Auch wenn immer mehr Rinder per Lastwagen transportiert werden, im Pantanal kann dennoch nicht auf die “Peões” verzichtet werden. Das fehlen einer ausreichenden Infrastruktur und die ausgedehnten Überschwemmungszeiten machen die Viehtreiber unersetzlich. Sie ziehen mit Herden von durchschnittlich 1.200 Rindern zu neuen Weidegründen oder Sammelstellen, spüren von der Herde abgesonderte Tiere auf und transportieren sie letztendlich zu den Verkaufsstellen und Schlachthöfen.
Was sich romantisch anhören mag, ist allerdings harte Arbeit. Zwei bis drei Monate sind die Viehtreiber manchmal unterwegs. Sie schlafen in Hängematten, kochen am Lagerfeuer und reiten bis zu zehn Stunden am Tag, unabhängig davon, ob es in Strömen regnet oder die Sonne unbarmherzig alles versengt. Die Viehtreiber sind in Gruppen zusammen geschlossen, den „Comitivas“. Das 192 Seiten umfassende Buch “Viagem a Bordo das Comitivas Pantaneiras“ (Unterwegs mit den Viehtreibern des Pantanal) ist ihnen gewidmet. Finanziert wurde es von der Kulturstiftung brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso do Sul (FCMS).