Beinahe 30 Prozent der Quellbereiche des Pantanal sind degradiert und müssen wieder aufgeforstet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stuide des Sekretariats für Umweltschutz des Bundesstaates Mato Grosso. Jetzt sollen Baumschulen angelegt und die wichtigsten Flächen wieder mit Bäumen bepflanzt werden.
Laut der Studie benötigen 7.000 Hektar der Quellbereiche umgehend Maßnahmen zur Renaturalisierung. Das entspricht 28 Prozent der insgesamt 23.000 Hektar mit den Quellen der wichtigsten Flüsse des Pantanal. Betroffen sind vor allem die Quellbereiche des Flusses Paraguai, Sepotuba, Jauru und Cabaçal.
Ausgerechnet in den Áreas de Preservação Permanente (APP), die ähnlich wie Landschaftsschutzgebiete geschützt sind, wurden die am stärksten degradierten Flächen registriert. Nach Angaben der Forscher sind die dort lebenden Menschen zu 99 Prozent dafür verantwortlich.
Mit ihrer Hilfe sollen sie nun jedoch wieder naturnah gestaltet und bepflanzt werden. Dabei wird auf einen Umwelterziehungseffekt gehofft. Darüber hinaus könnten sie so entdecken, dass der Schutz der Quellen den Flüssen, dem Pantanal und letztlich ihnen selbst zugute komme, wie von den Koordenatoren der Studie betont wird.
Vorerst soll jedoch ein Arbeitsplan mit einer Prioritätenliste erarbeitet werden. Noch offen ist zudem die Finanzierung der Wiederherstellung der Quellbereiche. Fest steht indes, dass gemeinsam mit den Ribeirinhos (Flußanliegern) Jungbäume gezüchtet werden sollen, mit denen die Wiederbepflanzung gewährleistet werden soll. Notwendig sind etwa elf Millionen Bäumchen, um die vier Quellen wieder natürlich zu gestalten.
Erstellt wurde die Studie im Zusammenhang mit dem “Pacto das Cabeceiras” (Pakt der Quellbereiche), der im Juni von 25 Munizipien, verschiedenen Einrichtungen und dem Bundesstaat Mato Grosso unterzeichnet worden ist. Insgesamt enthält das Projekt 34 Aktionen zur nachhaltigen Entwicklung und zum Schutz der Quellen.