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Landwirte des Pantanal helfen beim Quellschutz

Veröffentlicht am 29. September 2015 - 17:29h unter Pantanal News

fluesse pantanalIn der Pantanalgemeinde Mirassol D’Oeste werden mit der Hilfe von Kleinlandwirten bis zum Jahresende 18 derzeit völlig zerstörte Quellen renaturiert. Geschützt werden soll damit das größte Feuchtgebiet der Welt. Die Aktion ist Teil des “Pacto das Cabeceiras“, in dem sich 25 Munizipe,verschiedene staatliche Einrichtungen, Umweltverbände und Organisationen verpflichtet haben, aktiv zum Erhalt der Zuflüsse und Quellen des Pantanal beizutragen.

Auch wenn Quell- und Uferbereiche nach dem brasilianischen Umweltgesetz streng geschützt sind und eine Pufferflläche zu ihnen eingehalten werden muss, wird dies längst nicht überall eingehalten. Jetzt soll versucht werden, mit Zahlungen für Umweltdienste Grundstücksbesitzer und Kleinlandwirte des Munizips Mirassol D’Oeste in den Dienst des Umweltschutzes zu stellen. Das kommt nicht nur den Beteiligten selbst zugute, sondern ebenso den Einwohnern des Munizips, da mit dem Quellschutz ebenso die Trinkwasserversorgung gewährleistet wird, wie es der Bürgermeister Mirassol D’Oestes ausgedrückt hat.

Die 18 Quellen bilden Zuflüsse zu den Flüssen Caeté und Carnaíba, aus denen zum Einen die Stadt ihr Trinkwasser bezieht. Darüber hinaus speisen die Flüsse wiederum die Gewässer des Pantanal. Bei der Kartierung der Ufer- und Quellbereiche des Munizips in Zusammenarbeit mit den World Wildlife Fond (WWF) wurde jedoch festgestellt, dass nur ein Teil der 63.500 Hektar gesetzlich festgelegten Schutzflächen tatsächlich unberührt sind. Vielmehr gelten 35.200 Hektar als degradiert. Dort liegen ebenso 18 Quellen, die teilweise als Viehtränken oder anders landwirtschaftlich genutzt werden.

Gemeinsam mit den Landwirten wurde nun ein Programm erarbeitet, um sie wieder zu renaturieren. Vorgesehen ist neben einer großflächigen Umzäunung ebenso eine Wiederbepflanzung der Bereiche. Darüber hinaus sollen die Quellen mit Pumpen ausgestattet werden, mit deren Hilfe die Landwirte Wasser für ihre Rinder erhalten. Sie sollen zudem für ihre Umweltdienste über das Programm „Produtor de Água“ (Wasserproduzent) Ausgleichszahlungen erhalten. Auch wenn diese Zahlungen nicht ganz unumstritten sind, haben Studien dennoch gezeigt, dass auf diese Weise Biotope und Natur effektiv geschützt werden können.