Die Buben und Mädchen der brasilianischen Stadt Corumbá sollen mehr Fisch essen. Mit einem Projekt zur Zucht von Fischen will die mitten im Pantanal gelegenen Grenzstadt den Speiseplan der Schüler anreichern. Die Fische soll dann in den Schulküchen verarbeitet werden, um so das kostenlose Mittagessen der 16.000 Kinder und Jugendlichen der öffentlichen Schulen und Kindergärten mit Omega-3 anzureichern.
Etwa 65.000 Quadratkilometer umfasst die Stadt- und Landfläche Corumbás, die gekennzeichnet ist von etlichen Flüssen, Bächen und von Sumpfgebiet. Während das Pantanal weltweit für seinen Reichtum an Fischen bekannt ist, hat der Bestand in den Flüssen Corumbás in den vergangenen Jahren indes stark abgenommen, so dass selbst die lokalen Einzelhändler Fische von außerhalb des Gemeindegebietes zukaufen müssen. Geht es nach dem Willen des Bürgermeisters Paulo Duarte, soll sich das nun ändern.
Erste Schritte dazu wurden bereits in die Wege geleitet. Mit einem ortsansässigen Bergbauunternehmen wurde eine Partnerschaft besiegelt. Dieses stellte ein Gelände zur Verfügung, auf dem elf Teiche für die Fischzucht angelegt werden sollen. Die Verwaltung der Fischzucht wird dabei in der Hand der Stadtverwaltung Corumbás und der Umweltstiftung Pantanal (Fundação de Meio Ambiente doe Pantanal) liegen. Gezüchtet werden sollen vorerst Pacu-Arten, zu denen auch die berühmten Piranhas gehören, und Cachara, die Tiger-Spatelwelse. Geplant ist die Züchtung von 10.000 Setzlingen im Vierteljahr.
Neben mehr Fisch auf dem Mittagstisch werden mit dem Projekt auch Arbeitsplätze für die ärmere Landbevölkerung geschaffen. Aber letztendlich soll auch die Natur von den Maßnahmen profitieren, indem ein Beitrag zur Wiederbesiedlung der Flüsse und Bäche mit heimischen Fischen geleistet wird.